Startseite
Icon Pfeil nach unten
Welt
Icon Pfeil nach unten

Toter Jogger vom Trentino: Ist Bärin Gaia unschuldig?

Tödlicher Angriff auf Jogger

Gutachten: Problembärin Gaia kann es nicht gewesen sein

    • |
    • |
    • |
    Ein Braunbär wie dieser hat am 5. April im Trentino in Italien einen Jogger tödlich verletzt. "Problembärin" Gaia soll es nach einem jüngsten Gutachten doch nicht gewesen sein.
    Ein Braunbär wie dieser hat am 5. April im Trentino in Italien einen Jogger tödlich verletzt. "Problembärin" Gaia soll es nach einem jüngsten Gutachten doch nicht gewesen sein. Foto: Horst Ossinger, dpa (Archiv)

    Das Todesurteil der Gaia genannten Bärin schien gefällt. Noch in diesem Monat Mai soll über das Schicksal des Tieres endgültig entschieden werden. Mittlerweile wachsen die Zweifel. Hat die Bärin Gaia alias JJ4 den 26-jährigen Jogger Andrea P. in einem Wald in der Gemeinde Caldes im Val di Sole im Trentino am 5. April 2023 doch nicht angegriffen und getötet? Ein Gutachten soll Gaia jedenfalls jetzt entlasten.

    Problembärin "JJ4" zu Unrecht unter Verdacht

    Der Plan für einen Abschuss des Tieres sorgt in Italien seitdem für heftige Kontroversen. „Problembärin“ JJ4 war schnell unter Verdacht geraten. Tierschützerinnen und Tierschützer bestreiten nun das Gaia den Jogger Anfang April tödlich verletzt hat. Italiens Umweltminister Gilberto Pichetto Fratin will sich seitdem für ein Umsiedeln des Tieres einsetzen. Im Trentino wird um den Tourismus gefürchtet. Seit dem EU-Projekt „Life Ursus“ hätten sich dort statt wie geplant 50 etwa 100 Tiere angesiedelt.

    • Bär im Oberallgäu gesichtet - Was bedeutet das nun für Wanderer, Bergsteiger und Tierhalter?

    Der Tierschutzverein Europa LEAL beruft sich auf zwei veterinärmedizinische Gutachten und hat diese auch dem Verwaltungsgericht in Trient vorgelegt. Darin steht wohl, dass der 26-Jährige von einem männlichen Bären angegriffen worden sein müsse. Das würden auch DNA-Spuren belegen. Außerdem passe der Zahnabstand nicht zu einem weiblichen Tier, sondern wegen der Dimensionen zu einem größeren, männlichen Exemplar, hieß es am Dienstag, 9. Mai 2023, unter anderem in der italienischen Tageszeitung La Stampa.

    Tierschutzverein fordert sofortige Freilassung der Bärin

    Deshalb fordert der Tierschutzverein eine sofortige Freilassung von JJ4. Und außerdem den Rücktritt des Trentiner Landeshauptmanns Maurizio Fugatti. Fugatti hatte die Bärin bereits unmittelbar nach dem tödlichen Angriff auf den Jogger abschießen lassen wollen. Morgen, Donnerstag, wird vor Gericht erneut verhandelt. Über das Schicksal der Bärin entschieden werden soll dann am 25. Mai vor dem Verwaltungsgericht.

    Welches Tier versteckt sich hinter diesen Spuren?
    Icon Galerie
    16 Bilder
    Im Allgäu hinterlassen viele Tieren Spuren im Boden. Welche stammt vom Fuchs, welche vom Wolf - oder gar vom Bär? Testen Sie, ob Sie die Abdrücke erkennen.

    Vorerst darf die Bärin jedenfalls nicht eingeschläfert werden. Das Tier wurde knapp zwei Wochen nach dem Angriff auf den italienischen Jogger eingefangen. Die Gaia genannte Bärin lebt seitdem mit einem zweiten „Problembären“ in einem mit Strom gesicherten Gehege im Trentino. Tierschützer fordern die Verlegung der „Problembärin“ nach Deutschland oder Ungarn. Es gibt Angebote für die Unterbringung der Bärin.

    Gaia ist die Schwester von Bayerns Problembär Bruno

    JJ4 ist eine Schwester des 2006 in Bayern abgeschossenen Bären Bruno. Sie sollte bereits 2020 nach einem Angriff auf einen Menschen getötet werden. Ein Gerichtsentscheid verhindert dies. Bruno, offiziell JJ1, wanderte im Mai 2006 vom Trentino nach Norden. Auf seinen Streifzügen riss Bruno Nutztiere, auch in Menschennähe.

    Braunbären sind gewaltige Tiere, werden bis zu 2,8 Meter lang und haben eine Schulterhöhe zwischen 90 und 150 Zentimeter.
    Icon Galerie
    14 Bilder
    In Oberbayern, im Allgäu und in Österreich wurden in den vergangenen Jahren immer wieder Bären gesichtet. Hier Zahlen und Fakten zum Braunbär im Alpenraum.
    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden