Das Todesurteil der Gaia genannten Bärin schien gefällt. Noch in diesem Monat Mai soll über das Schicksal des Tieres endgültig entschieden werden. Mittlerweile wachsen die Zweifel. Hat die Bärin Gaia alias JJ4 den 26-jährigen Jogger Andrea P. in einem Wald in der Gemeinde Caldes im Val di Sole im Trentino
? Ein Gutachten soll Gaia jedenfalls jetzt entlasten.Problembärin "JJ4" zu Unrecht unter Verdacht
Der Plan für einen Abschuss des Tieres sorgt in Italien seitdem für heftige Kontroversen. „Problembärin“ JJ4 war schnell unter Verdacht geraten. Tierschützerinnen und Tierschützer bestreiten nun das Gaia den Jogger Anfang April tödlich verletzt hat. Italiens Umweltminister Gilberto Pichetto Fratin will sich seitdem für ein Umsiedeln des Tieres einsetzen. Im Trentino wird um den Tourismus gefürchtet. Seit dem t.
- Bär im Oberallgäu gesichtet - Was bedeutet das nun für Wanderer, Bergsteiger und Tierhalter?
Der Tierschutzverein Europa LEAL beruft sich auf zwei veterinärmedizinische Gutachten und hat diese auch dem Verwaltungsgericht in Trient vorgelegt. Darin steht wohl, dass der 26-Jährige von einem männlichen Bären angegriffen worden sein müsse. Das würden auch DNA-Spuren belegen. Außerdem passe der Zahnabstand nicht zu einem weiblichen Tier, sondern wegen der Dimensionen zu einem größeren, männlichen Exemplar, hieß es am Dienstag, 9. Mai 2023, unter anderem in der italienischen Tageszeitung La Stampa.
Tierschutzverein fordert sofortige Freilassung der Bärin
Deshalb fordert der Tierschutzverein eine sofortige Freilassung von JJ4. Und außerdem den Rücktritt des Trentiner Landeshauptmanns Maurizio Fugatti. Fugatti hatte die Bärin bereits unmittelbar nach dem tödlichen Angriff auf den Jogger
. Morgen, Donnerstag, wird vor Gericht erneut verhandelt. Über das Schicksal der Bärin entschieden werden soll dann am 25. Mai vor dem Verwaltungsgericht.
Vorerst darf die Bärin jedenfalls nicht eingeschläfert werden. Das Tier wurde knapp zwei Wochen nach dem Angriff auf den italienischen Jogger eingefangen. Die Gaia genannte Bärin lebt seitdem mit einem zweiten „Problembären“ in einem mit Strom gesicherten Gehege im Trentino. Tierschützer fordern die Verlegung der „Problembärin“ nach Deutschland oder Ungarn. Es gibt Angebote für die Unterbringung der Bärin.
Gaia ist die Schwester von Bayerns Problembär Bruno
JJ4 ist eine Schwester des
. Sie sollte bereits 2020 nach einem Angriff auf einen Menschen getötet werden. Ein Gerichtsentscheid verhindert dies. Bruno, offiziell JJ1, wanderte im Mai 2006 vom Trentino nach Norden. Auf seinen Streifzügen riss Bruno Nutztiere, auch in Menschennähe.
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