Nach mutmaßlichen sexuellen Belästigungen in einem Schwimmbad in Gelnhausen (Main-Kinzig-Kreis) hat Hessens Innenminister Roman Poseck (CDU) schnelle Aufklärung gefordert. «Die Vorfälle im Schwimmbad in Gelnhausen müssen zügig und umfassend aufgeklärt werden», erklärte er. «Wir dürfen nicht zulassen, dass unsere Schwimmbäder Orte für sexuelle Übergriffe sind.»
Zuvor hatte sich Poseck gegenüber dem Nachrichtensender Welt TV geäußert. «Ich bin der Meinung, dass wir eine Trendwende in der Migrationspolitik brauchen», erklärte er dort.
Mädchen hatten Personal angesprochen
Der Vorfall hatte sich am 22. Juni in einem Freibad zugetragen. Mehrere Mädchen hatten sich nach Angaben der Polizei am Nachmittag an das Schwimmbad-Personal gewandt und berichtet, dass sie im Becken im Bereich eines Strudels aus einer Gruppe von mehreren Männern heraus am ganzen Körper angefasst worden seien.
Mittlerweile ermittelt die Staatsanwaltschaft Hanau wegen des Tatverdachts der sexuellen Belästigung. Die Ermittler gehen derzeit von acht weiblichen Opfern im Alter von 11 bis 16 Jahren aus. Tatverdächtig sind vier Männer im Alter von 18 bis 28 Jahren. Nach Angaben eines Sprechers des Polizeipräsidiums Offenbach sowie der Staatsanwaltschaft handelt es sich bei ihnen um syrische Staatsangehörige.
Poseck: Abschiebungen syrischer Straftätern ermöglichen
«Ich finde es unerträglich, dass sich die Tatvorwürfe gegen vier syrische Männer richten, die in unserem Land Schutz gesucht haben», so Poseck. «Wir dürfen die im Raum stehenden Vorwürfe nicht verallgemeinern und sie zum Anlass nehmen, Stimmung gegen Flüchtlinge zu machen. Die allermeisten Menschen, die zu uns gekommen sind, verhalten sich rechtschaffen.»
«Gegen diejenigen, die unsere Rechts- und Werteordnung mit Füßen treten, braucht es dagegen klare Konsequenzen», betonte der Minister. «Wer als Asylbewerber Sexualstraftaten in Schwimmbädern begeht, hat aus meiner Sicht kein Recht, hier zu bleiben.»
Die Innenministerkonferenz habe vor zwei Wochen in Bremerhaven erneut einstimmig gefordert, zu ermöglichen, dass syrische Straftäter in ihr Heimatland abgeschoben werden können. «Diese Forderung unterstütze ich auch vor dem Hintergrund der Vorkommnisse in Gelnhausen nachdrücklich. Hier geht es um unsere Sicherheit.»
Schnelle und deutliche Strafen gefordert
Es stünden schwerwiegende Vorwürfe im Raum, die zu schnellen und deutlichen Strafen führen müssten, sofern sie sich bestätigten, betonte Poseck. «Ich bin sicher, dass Polizei und Justiz die notwendigen Schritte ergreifen.» Die weiteren Ermittlungen blieben abzuwarten.
Der Innenminister wies zugleich darauf hin, dass Straftaten in Schwimmbädern in den letzten Jahren nicht zugenommen hätten. Die Zahl habe 2024 unter der von 2019 gelegen. Bei den Sexualdelikten habe es 81 Fälle im Jahr 2019 gegeben und 74 Fälle im Jahr 2024.

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