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Neue Regeln für Blitzer 2024: Italien ändert Regeln für Radarfallen

Radarfallen

Urlauber aufgepasst! In Italien gelten jetzt neue Blitzer-Regeln

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    In Italien gelten ab sofort neue Regeln für Blitzer. (Symbolfoto)
    In Italien gelten ab sofort neue Regeln für Blitzer. (Symbolfoto) Foto: IMAGO / imagebroker

    Wer seinen Urlaub in Italien verbringt und mit dem Auto anreist, der musste bisher höllisch aufpassen. Denn in dem Land stehen nach Schätzung der Verbraucherschutzorganisation Codacons rund 11.300 Radarfallen - so viele wie in keinem anderen Land Europas. Zum Vergleich: In Deutschland gibt es mit 4.700 Blitzern nicht einmal halb so viele. 

    Für viele Urlauber endete die schönste Zeit des Jahres deshalb oft unschön. Wieder daheim, flatterte Post von der italienischen Polizei mit einem saftigen Bußgeld in den Briefkasten. 

    In Italien gibt es oft mehrere Radarkontrollen hintereinander

    Was besonders Einheimische nervt: In manchen Ortschaften werden oft mehrmals hintereinander die Geschwindigkeiten der Verkehrsteilnehmer überprüft. Da drängt sich schnell der Verdacht auf, dass die Gemeinden weniger die Sicherheit im Straßenverkehr sondern mehr ihr Bankkonto im Blick haben. 

    Genervte Einheimische sägen Blitzer mit Flex um

    Das ging manchen derart auf den Kecks, dass sie kurzerhand zur Flex griffen. 2023 wurde nahe der Stadt Rovigo der erste Blitzermast mithilfe eines Trennschleifers abgesägt. Seitdem gab es Dutzende solche Fälle. Inzwischen reicht die Spur der Zerstörung von Südtirol bis Kalabrien, sodass klar ist: Fleximan ist mehr als einer. Inzwischen sind ein halbes Dutzend Staatsanwaltschaften damit beschäftigt.

    Italienische Gemeinden nehmen dank Radarfallen viel Geld ein

    Unbestritten ist jedenfalls, dass die Gemeinden mit den Radarfallen gutes Geld verdienen. Codacons ermittelte auf Grundlage von Zahlen des Innenministeriums, dass die 20 größten Städte des Landes 2022 damit mehr als 75 Millionen Euro einnahmen. Allein die Touristenmetropole Florenz verbuchte mehr als 23 Millionen. Für das Städtchen Cavallino an der Staatsstraße 16, tief im Süden, lohnte sich die Anschaffung einer Kamera ebenfalls: Die Einnahmen stiegen binnen eines Jahres von null auf nahezu drei Millionen Euro.

    Mit "wilden Bußgeldern" soll jetzt Schluss sein

    Doch mit den "wilden Bußgeldern", wie es das Verkehrsministerium nannte, soll jetzt Schluss sein. Blitzer seien schließlich geschaffen worden, um für mehr Sicherheit und weniger Unfälle zu sorgen, schrieb der zuständige Minister Matteo Salvini von der rechten Lega auf der Online-Plattform X. Allzu oft seien die Radarfallen in Italien aber ausgenutzt worden, um Geld zu machen und die Bürger zu schikanieren. Der Gesetzgeber verabschiedete deshalb neue Vorschriften, die bereits Ende Mai im Amtsblatt veröffentlicht wurden. 

    Diese neuen Regeln gelten ab Sommer für Blitzer in Italien

    Und die dürften vor allem denjenigen in die Karten spielen, die es schneller mögen. Das sind die neuen Regeln im Überblick: 

    • Schilder müssen künftig Radarfallen ankündigen. Außerhalb geschlossener Ortschaft müssen sie in einem Abstand von mindestens 1 Kilometer zum Blitzer aufgestellt werden. Innerorts beträgt der Mindestabstand zur Radarfallen 200 Meter.
    • Künftig gibt es je nach Art der Straße (inner- und außerorts) Mindestabstände zwischen aufeinander folgende Messgeräte. Damit soll verhindert werden, dass auf einem Straßenabschnitt mehrmals geblitzt werden kann. 
    • Die Geräte dürfen nur an Straßenabschnitten aufgestellt werden, an denen es eine erhöhte Unfallgefahr gibt.
    • Blitzer dürfen erst ab einer bestimmten Geschwindigkeit eingesetzt werden. Innerhalb von Orten liegt diese Grenze bei 50 km/h.

    Wann treten die neuen Blitzer-Regeln in Italien in Kraft?

    Laut "Südtirol.News" treten die neuen Regeln zwei Wochen nach der Veröffentlichung in Kraft. Gemeinden haben jedoch zwölf Monate Zeit, um die bereits installierten Blitzer an die neuen Vorschriften anzupassen. Setzen sie die neuen Regeln nicht innerhalb dieser Frist um, müssen die Geräte abgebaut werden. 

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