Nach einem Strandbesuch in Kroatien leiden viele Touristen derzeit unter stark juckenden roten Pusteln. Vor allem die Touristen-Hochburg Istrien ist laut der kroatischen Nachrichtenseite istra24 davon betroffen. Zuerst häuften sich die Meldungen Mitte August in der Küstenregion Pula. Nach ersten Fällen im Fischerörtchen Fažana klagten immer mehr Einheimische und Urlauber entlang der Küste bis zum Badeort Medulin über stark juckende Hautirritationen. Mittlerweile sind auch andere Orte entlang der Adriaküste betroffen.
Heißer und trockener Sommer sorgt für Grasmilben-Plage in Istrien
Was ist da los? Ein kleiner Parasit ist höchstwahrscheinlich für das unangenehme Urlaubssouvenir verantwortlich, berichten kroatische Medien. Genauer: Die Grasmilbe. "Menschen, die schwere allergische Reaktionen hatten, hielten sich auf Außenflächen auf, wo es trockenes Gras und trockene Äste gibt, denn dort leben erwachsene Milben", sagte Nediljko Landeka, Abteilungsleiter für Schädlingsbekämpfung am Gesundheitsinstitut Istrien, istra 24. Der extrem heiße und trockene Sommer habe für eine explosionsartige Vermehrung der Parasiten geführt.
Grasmilben in Istrien: An diesen Stellen kommen die Spinnentiere vor
Doch warum kommt es gerade in Istrien zu so vielen Fällen? Die Grasmilben gibt es dort vor allem am Strand, weil an ihren Rändern viele Sträucher und Bäume wachsen. Darunter gedeiht häufig Gras - der Lebensraum der Grasmilbe. Die Spinnentiere fühlen sich vor allen im trockenen Gras oder unter trockenen Ästen wohl. Dort legen sie ihre Eier. Das Perfide: Die Larven müssen sich von einem Tier oder Menschen ernähren, um sich weiterentwickeln zu können.
Grasmilben in Istrien: An diesen Körperstellen beißen die Larven besonders gerne zu
Deshalb befallen sie einen Wirt und fressen seine abgestorbenen Hautzellen. Die Larven der Milbe suchen sich dafür feuchte und warme Körperstellen mit dünner Haut aus. Deshalb beißen sie gerne am Rand der Unterwäsche, am Knöchel oder in den Kniekehlen zu. Dabei setzen sie Enzyme frei, um die Haut weicher zu machen. Und diese Enzyme sorgen beim Menschen für einen starken Juckreiz, Hautrötungen und Pusteln. Diese Beschwerden können bis zu zwei Wochen anhalten! Also deutlich länger als ein Mückenstich.
So könnt ihr den Juckreiz nach einem Grasmilben-Biss lindern
Und auch wenn´s heftig juckt: Auf keinen Fall die Pusteln aufkratzen! In die offenen Wunden können Bakterien gelangen, die zu Entzündungen bis hin zu einer Blutvergiftung führen können. Diese Mittel helfen gegen den Juckreiz:
- Gele gegen Juckreiz. Davor die Pusteln mit 70-prozentigem Alkohol desinfizieren.
- Kortisonhaltige Salben oder Antihistaminika, also Medikamente gegen allergische Reaktionen
- Kühlende Umschläge aus grünem oder schwarzem Tee
Grasmilben-Plage in Istrien: So können sich Urlauber schützen
Am besten sollte es aber gar nicht erst zu einem Grasmilben-Biss kommen. Was also tun? Urlauber sollten folgende Tipps beachten:
- trockene Wiesen und Rasen meiden und vor allem nicht barfuß darüber laufen
- Am besten hohe, geschlossene Schuhe tragen und die Hosenbeine in die Socken stecken.
- Haut mit Teebaumöl einreiben - das soll Grasmilben abschrecken
- Sich mit Anti-Insekten-Spray einsprühen. Das kann helfen, wirkt aber nicht bei jedem gleich.
- Nach dem Strandbesuch mit warmen Wasser duschen und sich anschließend mit einem Handtuch etwas stärker abreiben
- Wer vor der Ferienwohnung einen Rasen hat, sollte ihn häufig mähen und den Rasenschnitt sofort entsorgen und den Rasen wässern. Die Grasmilben mögen es trocken. Bei Feuchtigkeit ziehen sie sich in den Boden zurück.
Grasmilben-Plage in Istrien: Übertragen Parasiten ansteckende Krankheiten?
Sollte es trotzdem zu einem Milben-Biss kommen, muss man aber keine Angst um seine Gesundheit haben: Der Grasmilben-Biss juckt zwar heftig, ansteckende Krankheiten übertragen die Spinnentiere aber nicht.