Startseite
Icon Pfeil nach unten
Welt
Icon Pfeil nach unten

Matterhorn: Rettung von Wanderer mit Halbschuhen - Rettungskräfte 14 Stunden im Einsatz

Mit Halbschuhen bei Schnee und Eis!

14-Stunden-Rettung am Matterhorn! Retter holen Vietnamesen aus 3500 Metern

    • |
    • |
    Einsatzkräfte haben am Montag zwei vietnamesische Bergsteiger vom Matterhorn gerettet. Ohne den Einsatz der Retter wären die beiden höchstwahrscheinlich gestorben. Der Einsatz dauerte rund 14 Stunden.
    Einsatzkräfte haben am Montag zwei vietnamesische Bergsteiger vom Matterhorn gerettet. Ohne den Einsatz der Retter wären die beiden höchstwahrscheinlich gestorben. Der Einsatz dauerte rund 14 Stunden. Foto: picture alliance/dpa/Air Zermatt | ----

    In einer aufwändigen und stundenlangen Rettungsaktion haben Einsatzkräfte am Montag zwei Vietnamesen vom Matterhorn gerettet. Die Rettung gestaltete sich auch aufgrund der Wetterbedingungen als extrem schwierig. 

    Schnee, Eis, Nebel und Wind: Rettung am Matterhorn zuerst nicht möglich

    Wie die Air Zermatt mitteilt, erreichte der Notruf die Retter am Montagmorgen gegen 7 Uhr. Die beiden Vietnamesen saßen zu dieser Zeit unterhalb der Normalroute in unwegsamen Gelände fest. Aufgrund der extremen Wetterbedingungen war eine Rettung der beiden Bergsteiger aus der Luft und über den Landweg war zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht möglich.

    Einsatz am Matterhorn: Bergretter kämpfen sich stundenlang durch extreme Bedingungen

    Gegen 13 Uhr hätten drei Bergretter der Rettungsstation Zermatt dann entschieden, zu den beiden Vietnamesen aufzusteigen, berichtet Air Zermatt weiter. Die Zermatt Bergbahnen konnten die Einsatzkräfte dann bis nach Schwarzsee fahren, von dort aus machten sich die Retter dann zu Fuß auf den Weg zur Unglücksstelle. Dabei mussten sich die Einsatzkräfte durch Schnee, Eis, Wind, Nebel und Kälte kämpfen. Auf einer Höhe von über 3500 Metern konnten die Rettungsspezialisten dann die in Not geratenen Bergsteiger finden. Sie waren zu diesem Zeitpunkt bereits stark unterkühlt und waren nur mit leichten Halbschuhen und Trainingshosen ausgerüstet.

    Stundenlanger Extremeinsatz am Matterhorn. Drei Retter mussten sich durch Kälte, Nebel, Eis und Schnee kämpfen.
    Stundenlanger Extremeinsatz am Matterhorn. Drei Retter mussten sich durch Kälte, Nebel, Eis und Schnee kämpfen. Foto: picture alliance/dpa/Air Zermatt | ----

    Retter und Gerettete müssen Schutz suchen: In Winterlager ausgeharrt

    Da aufgrund der Wetterlage eine Bergung aus der Matterhorn-Wand nur zu Fuß möglich war, mussten die Einsatzkräfte die beiden Vietnamesen abseilen und mit einem Seilzug zurück auf die Normalroute bringen. Anschließend folgte ein schwieriger Abstieg durch Eis und Schnee zum Winterlager der Hörnlihütte. Dort fanden die beiden Bergsteiger und die drei Bergretter zunächst Schutz. 

    Mitten in der Nacht: Air Zermatt fliegt Helfer und Bergsteiger aus

    Gegen 2 Uhr nachts konnte ein Hubschrauber der Air Zermatt während eines Wetterfensters zwei Mal zur Hörnlihütte fliegen und die Bergsteiger und Retter in Sicherheit bringen. Laut der Air Zermatt wären die beiden Bergsteiger ohne den Einsatz der Bergretter wahrscheinlich erfroren. Beide Vietnamesen konnten nach einer ärztlichen Untersuchung nach Hause zurückkehren. Insgesamt dauerte die Rettung der beiden Männer rund 14 Stunden. 

    Matterhorn ist einer der berühmtesten Berge der Welt

    Das Matterhorn ist einer der höchsten Berge der Alpen und aufgrund seiner Form einer der berühmtesten Berge der Welt. Das Matterhorn ist 4478 Meter hoch und liegt auf dem Hoheitsgebiet der Schweiz und Italiens. Der Normalweg zum Gipfel führt über den Hörnligrat. Für gut trainierte Alpinisten ist die Tour mit 5 bis 6 Stunden angegeben - allerdings bei guten Bedingungen. 

    Air Zermatt - Viel Erfahrung mit Rettungsflügen

    Die Air Zermatt ist die Flugrettung im Wallis und gilt als besonders erfahren im Bereich der Luftrettung. Sie wurde 1968 gegründet und fliegt jährlich rund 2000 Rettungseinsätze. Bislang konnten die Einsatzkräfte der Air Zermatt bereits über 57.000 Rettungseinsätze durchführen. Die Hubschrauber-Flotte umfasst derzeit elf Maschinen. 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden