Für Lebemann, Influencer und Parfüm-King Jeremy Fragrance kommt's jetzt dicke. Der erfolgreiche Social-Media-Star - alleine auf Tiktok folgen Fragrance rund 7,3 Millionen Menschen - Unternehmer und "Promi Big Brother"-Kandidat muss sich nach Fotos auf Instagram deutliche Kritik gefallen lassen.
Parfüm-Influencer Jeremy Fragrance posiert mit Rechtsextremen
Was war passiert? Bei einer Gala in New York lies er sich mit prominenten Männern aus der deutschen, rechtsextremen Szene ablichten - und postete diese Bilder teils als Story auf Instagram. Der Spiegel berichtete zuerst.
So zeigten Fotos nach übereinstimmenden Medienberichten Fragrance neben David Bendels und Alexander Kleine.
Kleine sei laut Tagesspiegel ein bekanntes Gesicht der „Identitären Bewegung“, einem Zusammenschluss, den der Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem einstuft und beobachtet. Bendels ist Chefredakteur des AfD-nahen „Deutschland-Kurier“. Außerdem war er laut Bild Vorsitzender des „Vereins zur Erhaltung der Rechtsstaatlichkeit und der bürgerlichen Freiheiten“. Dieser hatte zwischen 2016 und 2018 die AfD mit Werbeplakaten unterstützt.
Fragrance-Foto mit Gerald Grosz
Auch auf einem Foto zu sehen: der österreichische Politiker Gerald Grosz. Er hatte in Österreich mehrere Funktionen bei den rechtspopulistischen Parteien FPÖ und BZÖ ausgeübt und war vom bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder verklagt worden.
Die Generalstaatsanwaltschaft warf Grosz unter anderem vor, Söder beim Politischen Aschermittwoch der AfD im niederbayerischen Osterhofen als "Corona-Autokrat", "Landesverräter" und "Södolf" bezeichnet zu haben.
Jeremy Fragrance - und nun?
Nach dem Foto-Gau beenden Aldi Nord, der Streamingdienst Sky und der Heel-Buchverlag laut businessinsider.de die Zusammenarbeit mit dem Social-Media-Star. Sky nahm laut eigenen Angaben bis spätestens heute sogar eine aufwendig produzierte Doku-Show mit dem Influencer von allen Plattformen offline. Auf sky.de ist "Jeremy Fragrance – Power, Baby" an diesem Dienstagmittag nicht mehr zu finden. Gegenüber businessinsider.de soll sich Fragrance lediglich zu einem der fraglichen Fotos geäußert haben. Zum Bild mit Gerald Grosz sagte er demnach, er habe zum Zeitpunkt der Aufnahme nicht gewusst, wofür dieser stehe.
Auf Instagram selbst postet Fragrance weiter, als wäre nichts gewesen. Sein letztes Reel dreht sich um ein duftendes Öl Namens "Sweet Ocean". Darunter kommentiert ein Nutzer: "Na, heute schon mit Rechtsextremen posiert?"