Strahlender Sonnenschein, traumhafter Sandstrand, azurblaues Meer und haufenweise Touristen - so sieht es in Italien im Sommer an vielen Urlaubsorten aus. Einerseits braucht das Land die Menschenmassen, weil viele dort vom Tourismus leben. Andererseits werden die Scharen an Urlaubern dem Land langsam zu viel. Das berichtet zumindest die italienische Tageszeitung "Corriere della Sera". Demnach will Italien in diesem Sommer auf die Touristenmassen reagieren. Das bedeutet, dass es an manchen Urlaubsorten, an Stränden, auf Inseln, in Städten und auch in den Bergregionen bestimmte Regeln und Maßnahmen geben wird - und in manchen bereits schon gibt.
Geld zahlen um an den Strand zu gehen
Auf Sardinien gibt es wunderbare Strände. Auch deshalb reisen jedes Jahr tausende Touristen zu der Insel im Mittelmeer. Allerdings sind die Strände dadurch teils komplett überfüllt. Aus diesem Grund werden bestimmte Strände dort nun nicht mehr frei zugänglich sein. Für einige Strände an der Nordwestküste, wie zum Beispiel den Strand Pelosa in der Region Stintino, werden Kosten anfallen. Urlauber, die die Strände besuchen und dort baden wollen werden ein Ticket brauchen um sich dort aufzuhalten. Die Tickets kann man vermutlich vor Ort kaufen, oder vorher per App. Für den Strandbesuch werden wohl sechs Euro pro Person fällig.
Urlauber dürfen mit Autos und Motorrädern nicht mehr auf bestimmte Inseln
Doch nicht nur an Stränden müssen Urlauber mit strengeren Regeln rechnen. Auch für Auto- und Motorradfahrer wird es in Teilen des Landes Einschränkungen geben. Inseln wie Lampedusa oder Linosa wollen laut der "Corriere della Serra" ein komplettes Verbot für Motorräder und Autos, die nicht von Leuten sind, die auf der Insel wohnen. Also für alle Fahrzeuge von Urlaubern. Auf Lampedusa soll dieses Verbot von Ende Juli bis Anfang September gelten. Auf Linosa sogar ganzjährig. Vorbild ist die Insel Procida. dort gilt schon seit Jahren ein strenges Einschiffungsverbot für Motorräder und Autos von außen, weil die Insel von Urlaubern einfach überrannt wird.
Ähnlich schaut es an der Amalfiküste aus. Die Amalfitana, einer der beliebtesten Touristenstraßen Süditaliens, ist an Ostern, von 6. bis 10. April und von 24. April bis 2. Mai, und im Sommer 2023 nur eingeschränkt befahrbar. Im Sommer gelten die Fahrverbote an allen Wochenenden von Mitte Juni bis Ende September sowie an allen Tagen im August. Dann gilt von 10 bis 18 Uhr: An geraden Tagen dürfen Autos mit geraden Endziffern beim Kfz-Kennzeichen nicht fahren,
an ungeraden Tagen dürfen Autos mit ungeraden Endziffern beim Kfz-Kennzeichen nicht fahren. So wollen die Behörden dem wachsenen Vekrehrschaos entgegensteuern.
Grenze für Tagestouristen in Venedig
Auch Venedig kämpft mit den Massen an Touristen, die die Lagunenstadt jeden Tag besuchen. Wie die Stadt bereits bekannt gegeben hat, ist nun Schluss mit dem täglich gefühlt unendlichen Besucherstrom, der durch Venedig fließt. Ab sofort gibt es eine Besuchergrenze für Tagestouristen. Je nach Auslastung müssen Tagesbesucher unterschiedlich teure Tickets kaufen um in die Stadt zu kommen. Ist die Tagesgrenze aber erreicht, werden die "Tore geschlossen". Weitere Tagestouristen müssen dann umkehren.
Florenz: Vermietung von Ferienwohnungen gesetzlich geregelt
Venedig ist aber nicht die einzige italienische Stadt, die von Urlaubern überrannt wird. Auch der Stadt Florenz bereiten die Massen an Menschen Probleme. Hier setzt man aber auf andere Maßnahmen. Zum Schutz der Einwohner und der historischen Gebäude hat die Stadt letztes Jahr ein Gesetz verabschiedet, das die Vermietung von Ferienwohnungen regelt.
Besucher- und Auto-Grenzen in den Bergregionen
Doch nicht nur der Süden Italiens ist betroffen. Auch in den Bergregionen im Norden des Landes beschäftigt man sich mit den vielen Touristen. In der Region Trentino wird die Besucherzahl überprüft und begrenzt. Ist die Kapazitätsgrenze erreicht, ist der Zugang für Besucherinnen und Besucher verboten. Und auch die vielen Autos sorgen hier für Probleme. am Pragser Wildsee, in Südtirol, gibt es mittlerweile ein Projekt um den Autoverkehr zu regeln und zu begrenzen. Auch andere Gebiete in der Region sollen diesem Beispiel in Zukunft folgen.