Startseite
Icon Pfeil nach unten
Welt
Icon Pfeil nach unten

Flug SQ321 Singapore Airlines: Flugzeug sackt wegen Turbulenzen ab - Mann stirbt, 30 Verletzte

Plötzlich 2.000 Meter abgesackt

Heftige Turbulenzen - Mann stirbt auf Flug nach Singapur

    • |
    • |
    Die Boeing 777-300ER der Singapore Airlines wird nach dem Flug SQ321 London-Singapur, der in schwere Turbulenzen geraten war, auf dem Suvarnabhumi International Airport geparkt. Wie die Fluggesellschaft am Dienstag mitteilte, stürzte der Flug der Singapore Airlines in etwa drei Minuten auf eine Höhe von 1.800 Metern.
    Die Boeing 777-300ER der Singapore Airlines wird nach dem Flug SQ321 London-Singapur, der in schwere Turbulenzen geraten war, auf dem Suvarnabhumi International Airport geparkt. Wie die Fluggesellschaft am Dienstag mitteilte, stürzte der Flug der Singapore Airlines in etwa drei Minuten auf eine Höhe von 1.800 Metern. Foto: picture alliance/dpa/AP | Sakchai Lalit

    Plötzliche Turbulenzen: Mann stirbt im Flugzeug der Singapore Airlines

    Es klingt wie der Alptraum eines jeden Passagiers: Ein Flugzeug gerät in Turbulenzen. Wer nicht angeschnallt ist, knallt mit den Köpfen gegen die Gepäckfächer. Genau das ist am Dienstagmorgen auf einem Flug von London nach Singapur passiert - mit schweren Folgen. Ein 73-jähriger Brite überlebt den Vorfall nicht. Er stirbt, vermutlich an einem Herzinfarkt. Seine Frau und 29 andere Fluggäste wurden zum Teil schwer verletzt, hieß es nach ersten Angaben der Fluglinie. 18 davon kamen in eine Klinik. Die meisten von ihnen waren zum Zeitpunkt der plötzlichen Turbulenz nicht angeschnallt. 

    Rettungskräfte warten vor dem Suvarnabhumi Flughafen auf Passagiere. Schwere Turbulenzen auf dem Singapore Airlines-Flug SQ321 von London nach Singapur haben einen Passagier das Leben gekostet und 30 weitere verletzt. Das Flugzeug stürzte offenbar mehrere Minuten lang ab, bevor es nach Bangkok umgeleitet wurde, wo Rettungskräfte bei stürmischem Wetter verletzten Passagieren zu Hilfe eilten.
    Rettungskräfte warten vor dem Suvarnabhumi Flughafen auf Passagiere. Schwere Turbulenzen auf dem Singapore Airlines-Flug SQ321 von London nach Singapur haben einen Passagier das Leben gekostet und 30 weitere verletzt. Das Flugzeug stürzte offenbar mehrere Minuten lang ab, bevor es nach Bangkok umgeleitet wurde, wo Rettungskräfte bei stürmischem Wetter verletzten Passagieren zu Hilfe eilten. Foto: picture alliance/dpa/Xinhua | Rachen Sageamsak

    Nach dem Vorfall war die Boeing 777-300ER in die thailändische Hauptstadt umgeleitet worden. Dort am Flughafen hieß es, dass 53 Passagiere und Crew-Mitglieder verletzt worden seien, berichtet die BBC. Sieben seien in einem kritischen Zustand, sagte der Chef des Flughafens Bangkok, Kittipong Kittikachorn, laut BBC auf einer Pressekonferenz. "So viele Verletzte – sie hatten Schnittwunden am Kopf, blutende Ohren", berichtete Passagier Davies dem Sender.

    Flugzeug sackt über Myanmar plötzlich 2.000 Meter ab

    Doch was genau war passiert? Die 16 Jahre alte Maschine - von diesem Typ betreibt Singapore Airlines insgesamt 23 Exemplare - war um 23:17 Uhr (MESZ) am Montagabend am größten britischen Flughafen Heathrow gestartet. 13 Stunden sollte der Flug dauern. Nach etwa 11 Stunden Reisezeit, ungefähr auf Höhe der Westküste von Myanmar, kam es dann zur Beinahe-Katastrophe. Das Flugzeug sankte plötzlich dramatisch ab, zitiert die britische Nachrichtenagentur PA den Flughafenchef. Daten der Tracking-Plattform Flightradar24 zeigen: Binnen kürzester Zeit ging es für die Maschine von 37.000 Fuß Reisehöhe auf 31.000 Fuß hinunter. Das sind fast 2.000 Meter Unterschied.

    Rettungskräfte warten vor dem Suvarnabhumi Flughafen auf Passagiere. Schwere Turbulenzen auf dem Singapore Airlines-Flug SQ321 von London nach Singapur haben einen Passagier das Leben gekostet und 30 weitere verletzt. Das Flugzeug stürzte offenbar mehrere Minuten lang ab, bevor es nach Bangkok umgeleitet wurde, wo Rettungskräfte bei stürmischem Wetter verletzten Passagieren zu Hilfe eilten.
    Rettungskräfte warten vor dem Suvarnabhumi Flughafen auf Passagiere. Schwere Turbulenzen auf dem Singapore Airlines-Flug SQ321 von London nach Singapur haben einen Passagier das Leben gekostet und 30 weitere verletzt. Das Flugzeug stürzte offenbar mehrere Minuten lang ab, bevor es nach Bangkok umgeleitet wurde, wo Rettungskräfte bei stürmischem Wetter verletzten Passagieren zu Hilfe eilten. Foto: picture alliance/dpa/Xinhua | Rachen Sageamsak

    Nach Turbulenzen: Im Flugzeug herrscht völliges Chaos

    Von außen sehe die Maschine okay aus, sagt der Flughafenchef. "Aber im Inneren ist es völlig chaotisch." Bilder, die im Internet kursieren, können nur einen kleinen Eindruck geben von dem, was an Bord von SQ321 geschehen sein muss. Auf dem Boden liegen Lebensmittel, Flaschen, Thermoskannen, Tabletts, Sauerstoffmasken baumeln aus den Fächern. "Ich war voller Kaffee", erzählt Passagier Andrew Davies aus London der BBC. "Während der wenigen Sekunden, in denen das Flugzeug absackte, gab es schreckliche Schreie und etwas, das wie ein dumpfer Schlag klang."

    Sonderflug bringt die meisten Passagiere von Flug SQ321 nach Singapur

    An Bord waren 211 Passagiere und 18 Besatzungsmitglieder, wie die Fluglinie mitteilt. Die meisten Reisenden stammen demnach aus Australien, Großbritannien und Singapur. Auch eine Person mit deutscher Staatsbürgerschaft war an Bord. 131 Passagiere und 12 Crew-Mitglieder sind mittlerweile mit einem Sonderflug nach Singapur gebracht worden. Auf dem Flughafen Changi in Singapur hätten sich emotionale Szenen abgespielt, als die Sondermaschine am frühen Morgen (Ortszeit) gelandet sei, berichtete die Zeitung "Straits Times". 

    79 Passagiere und mehrere weitere Besatzungsmitglieder seien aber noch in Bangkok, sagte Airline-Chef Goh Choon Phong. Dabei handele es sich um die Verletzten, die ärztlich betreut würden, sowie ihre mitreisenden Angehörigen und Freunde. Über den Zustand der Verletzten wurden zunächst keine weiteren Details bekannt. 

    "Singapore Airlines spricht der Familie des Verstorbenen ihr tiefstes Beileid aus. Wir entschuldigen uns zutiefst für das traumatische Erlebnis, das unsere Passagiere und Besatzungsmitglieder auf diesem Flug erlitten haben", hieß es in einer Mitteilung in den sozialen Medien. "Wir leisten in dieser schwierigen Zeit jede notwendige Hilfe."

    Die Ursache für die Turbulenzen war zunächst unklar. In Südostasien hat jüngst die Regenzeit begonnen. Zuletzt kam es in der Region wiederholt zu schweren Unwettern, auch am Dienstag regnete es in Bangkok stark. 

    Mehr Turbulenzen wegen des Klimawandels?

    Auf Flügen kommt es immer wieder zu Turbulenzen, weshalb die Besatzung auch routinemäßig dazu auffordert, stets angeschnallt zu sitzen. Im Juni 2023 erlitten zwei Crewmitglieder eines British-Airways-Flugs Knochenbrüche, als ihre Maschine auf dem Weg von Singapur nach Heathrow über dem Golf von Bengalen - also grob in derselben Gegend wie im Fall SQ321 - in Turbulenzen geriet.

    Fluggesellschaften nutzen verschiedene Methoden, um Risiken zu minimieren. Dazu gehören Wettervorhersagen, Radar und Berichte von vorausfliegenden Flugzeugen, wie der Luftfahrtexperte John Strickland im Gespräch mit PA sagt. "Es sollte nie auf die leichte Schulter genommen werden, wenn Fluggesellschaften empfehlen, den Sicherheitsgurt während des gesamten Fluges locker anzulegen."

    Untersuchungen deuten darauf hin, dass sich Turbulenzen aufgrund des Klimawandels häufen. Dass sie Todesfälle und Verletzungen verursachen, geschieht jedoch selten. Passagier Davies gibt sich in der BBC zuversichtlich. Er werde ohne Sorgen wieder in ein Flugzeug steigen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden