Bei einer schweren Explosion am Samstag in der südiranischen Hafenstadt Shahid Radschai sind mindestens 28 Menschen ums Leben gekommen. Jüngsten Medienberichten zufolge und nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Irna gibt es mehr als 800 Verletzte. Sechs Personen werden weiterhin vermisst. Die Wucht der Detonation richtete nach ersten Informationen auch erhebliche Schäden an der Infrastruktur des Hafens an, wie der iranische Staatssender IRIB und andere Medien berichteten.
Die Bevölkerung der Provinz Hormusgan wurde dringend aufgerufen, Blut für die Schwerverletzten zu spenden. Die Wucht der Detonation war so gewaltig, dass die Druckwelle noch in einem Umkreis von 50 Kilometern zu spüren war. Sie richtete erhebliche Schäden an der Hafeninfrastruktur an. Die Ursache der Explosion ist noch unklar.
Iraner Regierungssprecherin warnt vor Spekulation was Ursache und Tote betrifft
Die Regierungssprecherin Fatemeh Mohadscherani warnte vor voreiligen Spekulationen in der Presse. „Wir sollten uns an die offiziellen Angaben halten und keine spekulativen Informationen verbreiten“, sagte sie der staatlichen Nachrichtenagentur Irna. Derzeit seien auf Anweisung von Präsident Massud Peseschkian zwei Minister vor Ort, um gemeinsam mit Experten die Lage zu prüfen.
Explosion im Iran: Fünf Menschen ums Leben gekommen
Weitere Einzelheiten zum Unglück, insbesondere zur Ursache und zur genauen Zahl der Opfer, sollen nach Abschluss der Untersuchungen bekannt gegeben werden. Präsident Massud Peseschkian ordnete auf der Plattform X eine lückenlose Untersuchung der Ursachen sowie die bestmögliche Behandlung der Schwerverletzten an.

Zuvor hieß es in Medienberichten, dass die Ursache des Unglücks eine Explosion in einem Treibstofflager im Hafen gewesen sein soll. Ein Sabotageakt, über den in den sozialen Medien spekuliert wurde, hat sich bislang nicht bestätigt. Ebenso wenig Gerüchte, dass Raketentreibstoff in einem der Lagerhäuser die gewaltige Explosion ausgelöst habe.
Shahid Radschai: Hunderte Menschen verletzt nach Explosion
Shahid Radschai ist der größte Containerhafen des Landes und gehört zum Haupthafen von Bandar Abbas in der Provinz Hormusgan. Der Hafen liegt am Nordufer der Straße von Hormus im Persischen Golf und gilt wegen seiner strategischen Lage als eine der wichtigsten Wirtschaftszonen des Landes. Dort werden mehr als ein Drittel des iranischen Seehandels abgewickelt. Mit dem größten Containerterminal des Landes unterhält die Hafenstadt Seehandel mit 80 international bekannten Häfen und 21 Linienreedereien. (dpa)
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden