Die Krankheit, an der hunderte Britinnen und Briten derzeit leiden, heißt Kryptosporidiose und wird durch die Parasiten-Arten Cryptosporidium hominis und parvum hervorgerufen. Die Erreger sind laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) äußerst widerstandsfähig gegenüber Desinfektionsmittel. Auch chlorbasierte Desinfektionsmittel mit denen Trinkwasser und Schwimmbad-Wasser gereinigt wird, können den Parasiten nichts anhaben. Darum sind die Parasiten auch so hartnäckig, was die aktuelle Epidemie in Großbritannien beweist.
Fallzahlen in Großbritannien übersteigen Prognosen um das Fünffache
Seit August ist die Zahl der Kyptosporidiose-Fällen in Großbritannien sprunghaft angestiegen. Nach Informationen der Fachzeitschrift Eurosurveillance hat die Zahl der Infektionen die Prognosen vom Oktober um fast das fünffache überstiegen. Ende September wurden den britischen Gesundheitsbehörden 450 Fälle gemeldet. Die schnelle Ausbreitung des Erregers stellt Experten vor ein Rätsel. Allerdings gibt es eine Vermutung, wieso die Fälle derzeit so schnell angestiegen sind.
Wie kann man sich anstecken?
Die Ansteckung mit dem Erreger erfolgt meist oral, also durch den Mund. Es reichen nur zehn Erreger aus, um die Krankheit zu übertragen. Laut der amerikanischen Gesundheitsbehörde (CDC) können infizierte Menschen mehrere Millionen Cryptosporidium-Parasiten bei jedem Toilettengang ausscheiden. Wegen der Übertragung durch unzureichend gereinigtes Leitungswasser kommt die Krankheit vor allem in Entwicklungsländern vor.
Mögliche Ursachen
Wie bereits erwähnt, sind die Parasiten auch widerstandsfähig gegenüber Desinfektionsmitteln, die auf Chlor basieren. Also dem Desinfektionsmittel, dass häufig in Schwimmbädern verwendet wird. Schwimmt also ein infizierter Mensch in einem Schwimmbecken, der sich nach dem Toilettengang nicht gründlich genug gewaschen hat, kann der Erreger durch das Wasser im Schwimmbecken übertragen werden, etwa wenn jemand versehentlich das Wasser schluckt. Genau dieses Szenario halten die Experten der Fachzeitschrift Eurosurveillance für eine Möglichkeit, warum sich der Erreger so rasant verbreitet.
Auch bei einer Urlaubsreise können Menschen sich anstecken und die Parasiten mit in die Heimat bringen. So soll nach Informationen von RTL etwa ein Teil der Erkrankten Urlaub in Spanien gemacht haben. Genau dort kam es im Sommer zu mehreren Fällen von Krytospoidiose. Andere Gründe für den Anstieg der Fallzahlen können jedoch nicht ausgeschlossen werden. Die Krankheit ist in der gesamten EU meldepflichtig, eine positive Stuhlprobe wird sofort ans Gesundheitsamt gemeldet.
Wie wird die Krankheit behandelt
Wie die Krankheit am besten behandelt werden kann, ist leider unklar. Laut dem RKI gibt es "keine spezifische Therapie" um die Cryptosporidium-Parasiten zu beseitigen. Wer an Durchfall und Erbrechen leidet sollte darauf achten ausreichend zu trinken um nicht zu dehydrieren. Großbritannien rät außerdem Arbeitnehmern, sich mindestens zwei Tage in Quarantäne zu begeben, sollten sie positiv auf Krytosporidiose getestet worden sein.