Am Gebäude der Schule "Collège Stéphane Mallarmé" in Marseille sind am Dienstagmorgen 87 Einschusslöcher an den Fenstern der Klassenzimmer entdeckt worden. Die französische Kultusministerin Anne Genetet hat eine Krisensitzung einberufen.
Behörden vermuten Zusammenhang mit Drogenhändlern
Laut der Deutschen Presse Agentur habe die Ministerin die 80 Einschläge mit Bleimunition als völlig inakzeptabel bezeichnet. Die Lehrerschaft der betroffenen Schule habe die Arbeit zunächst niedergelegt. Der Beschuss der Schule soll während der Nachtstunden erfolgt sein. Vermutet werde, dass die Schüsse im Zusammenhang mit Drogendealern abgefeuert wurden - diese sollen in der Nähe einen Verkaufspunkt eingerichtet haben. Die franzöische Polizei sei nach dem Zwischenfall mit Einsatzkräften und Hunden an der Schule und dem Stadtviertel angerückt. Ziel sei es, gegen den Drogenhandel vorzugehen und den Schülern Ruhe zu garantieren, zitiert die dpa die Präfektur.
Infos Marseille
Die Mittelschule liegt im Norden Marseilles. Marseille liegt in der französischen Provinz Provence-Alpes-Côte d’Azur im 13. Département Bouches-du-Rhône und zählt rund 870.000 Einwohner. Die Großstadt trägt den Beinamen "Tor zum Mittelmeer". Besonders in den nördlichen Viertel der Großstadt ist der Drogenhandel ein großes Problem, soll für viele Menschen aber auch die häufig einzige Einnahmequelle sein. Grund dafür sich strukturelle wirtschaftliche Gründe und ein Wegfall von Arbeitsplätzen in den letzten Jahrzehnten. Zum Jahr 2021 hatte die Stadt rund 1.600 Videokameras zur Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit installiert.