Am Freitag fuhr ein insgesamt über drei Kilometer langer Bundeswehr-Konvoi durch Deutschland. Für Autofahrer hieß das: Besondere Vorsicht walten lassen.
Bundeswehr Konvoi fährt von Sachsen-Anhalt nach Bad Reichenhall
Der Konvoi bestand aus dem Gebirgsjägerbataillon 231 aus Bad Reichenhall. Die Gebirgsjäger traten am Freitag ihren Heimweg nach Bad Reichenhall in Oberbayern an. Gestartet ist der Konvoi schon am Donnerstag. Und zwar vom Truppenübungsplatz in Sachsen-Anhalt aus. Hier fand für die Soldaten die die Übung "European Falcon 2024" statt, die mit der Fahrt am Freitag ihr Ende fand.
150 Fahrzeuge in je über drei Kilometer langen Gruppen
An dem Bundeswehr-Konvoi waren etwa 150 Radfahrzeuge beteiligt. Sie fuhren zeitversetzt in Gruppen von Sachsen-Anhalt aus nach Bad Reichenhall. Die Bundeswehr meldete, dass die Konvois je über drei Kilometer lang sein können. Außerdem würden sie "relativ langsam" fahren. Deshalb und weil der Konvoi auf öffentlichen Bundesstraßen und Autobahnen unterwegs war, mussten Autofahrer besondere Vorsicht walten lassen. Die genaue Strecke gab die Bundeswehr aus Gründen der militärischen Sicherheit nicht bekannt.
Bundeswehr-Konvoi durchquert Bayern: Darauf müssen Autofahrer achten
Wie sollten sich Autofahrer, die einem solchen Konvoi begegnen, dann verhalten? Aus verkehrsrechtlicher Sicht gilt ein solcher Konvoi als "geschlossener Verband". Das bedeutet, dass ein solcher Konvoi im Straßenverkehr, wie ein einzelnes Fahrzeug anzusehen ist. Will man den Konvoi also überholen, muss auch der gesamte Verband überholt werden. Ein Einscheren zwischen den Bundeswehr-Fahrzeugen ist nicht erlaubt. Bei Kettenfahrzeugen kann dies zudem auch noch gefährlich werden. Auch an Ampeln und in Kreisverkehren gilt: Der Konvoi wird als ein einzelnes Fahrzeug behandelt. Fährt das erste Fahrzeug in den Kreisverkehr ein oder über die grüne Ampel, dürfen alle anderen Fahrzeuge folgen, auch wenn die Ampel wieder "Rot" zeigt. Zum Verständnis und zur Übersicht für andere Verkehrsteilnehmer ist der Konvoi gekennzeichnet. An allen Fahrzeugen, die zu dem Verband gehören, hängt eine blaue Flagge. Das letzte Fahrzeug zeichnet eine grüne Flagge aus.
Gebirgsjäger bilden Kern der "EU Battlegroup"
Wie schon erwähnt hat sich das Gebirgsjägerbataillon 231 aus Bad Reichenhall auf dem Truppenübungsplatz in Sachsen-Anhalt im Zuge der Übung "European Falcon 2024" auf eine möglichen Einsatz im nächsten Jahr vorbereitet. Ab 2025 bildet das Gebirgsjägerbataillon 231 den Kern der neu organisierten "EU Battlegroup". Diese Gruppe ist ein von der EU überarbeitetes Einsatzkommando. Die Truppen bleiben an ihren jeweiligen Standorten, bis sie gebraucht werden. Sie sollen möglichst schnell mobilisiert werden können, um auf plötzliche Krisen- oder Hilfeeinsätze reagieren zu können. Insgesamt gehören nach Angaben des Deutschen Heeres ungefähr 2.500 Soldatinnen und Soldaten zur "EU Battlegroup" . Sie kommen aus folgenden europäischen Ländern:
- Deutschland
- Österreich
- Kroatien
- Belgien
- Ungarn
- Irland
- Litauen
- Lettland
- Luxemburg
- Niederlande
- Schweden