Auch in diesem Jahr hat der Klimawandel den Alpen zu schaffen gemacht. Los ging es bereits im Winter 2022/23. Wegen Schneemangels waren die Gletscher nicht mehr so gut vor der Sommerhitze geschützt. Der Sommer selbst war dann von Extremwetter geprägt. Hitzewellen wechselten sich mit starken Niederschlägen ab.
Extremwetter stellte Neue Prager Hütte vor Herausforderungen
Als Beispiel für das Extremwetter nennt der DAV die Zustände an der Neuen Prager Hütte im Nationalpark Hohe Tauern. Die Hütte musste bereits das zweite Jahr in Folge wegen Wassermangels im August schließen. Kurz darauf wurde durch massive Regenfälle der Zustieg zur Hütte unpassierbar gemacht. Zwei Brücken wurden durch die Wassermassen weggespült. In Tirol machten zahlreiche Murenabgänge Wege unpassierbar.
Tauender Permafrost gefährdet Berggipfel
Auch auf das Gelände der Bergwelt hatte der Klimawandel Einfluss. Weil der Permafrost wegen der starken Hitze in den vergangenen Jahren taut, ist der Südgipfel des 3.397 Meter hohen Fluchthorns in Silvretta abgebrochen. Dem DAV zufolge wirkt der Permafrost wie ein "Kleber", der Schutt und Fels zusammenhält. "Im gesamten Alpenraum steigt die Permafrostgrenze an. Solche Ereignisse wie am Fluchthorn werden zwar glücklicherweise auch in Zukunft nicht an der Tagesordnung stehen. Schutthänge werden trotzdem instabiler und schwieriger zu begehen und die Steinschlaggefahr steigt", so Dr. Tobias Hipp, Geograph und Gletscherexperte beim DAV.
Hüttenwirte trotz Unwettern zufrieden
Obwohl das Extremwetter der Bergwelt zusetzte, blicken Hüttenwirte zufrieden auf die Saison zurück. Miriam Roth, Hüttenreferentin beim Deutschen Alpenverein zufolge berichten die Wirte zwar von besonderen Unwetterereignissen, allerdings hat sich die Zahl der Übernachtungen im Vergleich zum vergangenen Jahr verdoppelt. Auch die Inflation und die damit verbundenen Lebensmittelpreise bereiteten den Hüttenwirten Sorgen. Doch laut Stefanie Höllrigl, Wirtin der Bremer Hütte in Österreich, hätten viele Gäste mit Verständnis auf die Preissteigerungen reagiert. Alles in allem also eine zufriedenstellende Saison. Dennoch blicken die Hüttenwirte mit Sorge in die Zukunft: "Steigende Energie- und Lebensmittelpreise setzen den Wirtsleuten zu und Extremwetterereignisse wie lange Trockenperioden, erschweren den Hüttenbetrieb", so Miriam Roth.