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Bergsteiger in Not, Bergbahn-Gondel abgestürzt: Schwere Unwetter ziehen durch Tirol

Gewitterfront

Bergsteiger in Not, Bergbahn-Gondel abgestürzt: Schwere Unwetter ziehen durch Tirol

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    Schwere Unwetter sind am Dienstag über Teile Österreichs gezogen. Betroffen war besonders das Bundesland Tirol. Auch aus Vorarlberg, Kärnten und der Steiermark gab es Meldungen über Schäden.
    Schwere Unwetter sind am Dienstag über Teile Österreichs gezogen. Betroffen war besonders das Bundesland Tirol. Auch aus Vorarlberg, Kärnten und der Steiermark gab es Meldungen über Schäden. Foto: IMAGO / Bernd März

    Eine Unwetterfront hat am Dienstag die Einsatzkräfte in Tirol in Atem gehalten. Sturmböen, Hagel und Starkregen sorgten in weiten Teilen des österreichischen Bundeslandes für teils chaotische Zustände. 

    Bergbahnen in Tirol getroffen - Eine Gondel abgestürzt

    Bereits um 15 Uhr stürzte in Serfaus ein Baum - aufgrund starker Windböen - gegen die Gondel einer Bergbahn, berichtet die Landespolizei Tirol. Dadurch sei die Gondel so stark ins Schwanken geraten, dass eine 31-jährige Urlauberin aus Belgien am Fuß verletzt wurde.

    Rund eine Stunde später (gegen 16 Uhr) traf das Unwetter dann eine weitere Seilbahn im Stubaital und löste einen Rettungs- und Bergeeinsatz aus. Rund 40 Personen mussten aus den Gondeln gerettet werden. Der Einsatz dauerte bis etwa 20:20 Uhr. Während des Unwetters soll auch eine Gondel der Seilbahn abgestürzt sein, so die Landespolizei Tirol weiter. Diese war aber wohl glücklicherweise unbesetzt. Verletzt wurde bei dem Zwischenfall niemand. Das Rote Kreuz versorgte die eingeschlossenen Bergbahn-Fahrgäste. Neben mehreren Bergrettern und Feuerwehrleuten waren auch zwei Hubschrauber an dem Einsatz beteiligt.

    Bergsteiger und Wanderer in Notlage - Bergrettung muss ausrücken

    Das Unwetter am Dienstag hat auch mehrere Bergsteiger und Wanderer in Bedrängnis gebracht. Bei Kals gerieten eine rumänisches Paar in eine alpine Notlage. Der 58-jährige Mann und seine 43-jährige Begleiterin waren gegen 18 Uhr unterhalb der Erzherzog-Johann-Hütte von dem Unwetter überrascht worden und konnten selbst nicht weiter aufsteigen. Laut Polizei waren die beiden Bergsteiger teils sehr erschöpft, bzw. bewusstlos. Ein Hüttenwirt alarmierte daraufhin die Bergrettung. Beide Bergsteiger wurden von den Einsatzkräften daraufhin mit der Materialseilbahn ins Tal gebracht und gegen 21:15 Uhr einem Notarzt, bzw. dem Rettungsdienst übergeben. 

    In Matrei in Osttirol saßen aufgrund des Unwetters drei Wandergruppen im Bereich der Almsiedlung Innergschlöß fest. Größere Wassermassen hatten einen Steg des Gschlössbaches weggerissen. Nachdem die Wanderer gegen 17:30 Uhr erfolglos das Flußbett durchwaten wollten, setzten sie einen Notruf ab. Mitglieder der Bergrettung scheiterten bei der Bergung der Gruppe. Alle elf Wanderer mussten gegen 18:45 Uhr mit dem Rettungshubschrauber "Christopherus 7" gerettet werden. Bei den Wanderern handelte es sich um drei Familien aus Italien, Deutschland und Belgien. Alle drei Familien waren unabhängig voneinander unterwegs gewesen, so die Polizei weiter. 

    Unwetter über Tirol: Evakuierungen und Schäden in Neustift im Stubaital

    Aus der Gemeinde Neustift im Stubaital meldet die Landespolizei ebenfalls mehrere Schäden - es soll unter anderem zu großflächigen Windwürfen und kleineren Vermurungen gekommen sein. Mehrere Bäume seien auf drei landwirtschaftliche Fahrzeuge gestürzt - diese wurden dabei schwer beschädigt. Eine zehnköpfige Wandergruppe - die im Bereich der Fahrzeuge Schutz gesucht hatte - blieb unverletzt.

    Mehrere Personen, die sich im einem Naherholungsgebiet im Bereich Volderau aufgehalten hatten, mussten evakuiert werden. Sie wurden mit Linienbussen nach Neustift gebracht. Feuerwehr und Polizei suchten im Anschluss nach weiteren Personen. Die Suche in dem Naherholungsgebiet verlief allerdings ohne Erfolg.

    Weiter wurden in Neustift mehrere Straßen durch Muren und umgestürzte Bäume blockiert. Die Einsatzkräfte räumen die Straßen aktuell frei. Das gesamte Pinnistal ist momentan für den Verkehr gesperrt. Rund 50 Wanderer mussten von der Bergrettung über einen provisorischen Steig evakuiert werden. 

    Schäden durch Unwetter in Innsbruck

    Auch in Innsbruck hat das Unwetter Schäden angerichtet. Nach Angaben der Landespolizei wurden Dächer abgedeckt und das Straßenbahnnetz im Bereich der Andreas-Hofer-Straße beschädigt. Dort seien Trümmerteile in die Oberleitungen gestürzt. Verletzte gab es in Innsbruck keine - es entstanden aber Schäden an Autos und Fassaden.

    Vorarlberg meldet geringe Schäden nach Unwetter am Dienstag

    Die Polizei in Vorarlberg meldet ebenfalls Unwetterschäden. In Gaschurn stürzten Bäume um und blockierten unter anderem eine Straße und einen Fahrradweg. Die Feuerwehr war hier mit Aufräumarbeiten beschäftigt. In den Ortschaften Sankt Gallenkirch und Gortipohl deckten die Sturmböen Teile von Dächern ab. Die Einsatzkräfte hätten diese provisorisch gesichert, heißt es in einer Pressemitteilung.

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