Nach dem Ausbruch einer Schopfaffen-Gruppe aus dem Zoo in der tschechischen Grenzstadt Decin sind zwei der Tiere weiter außerhalb des Geländes auf der Flucht.
Vier Affen mit Falle für Wildschweinen eingefangen
Mit einer Falle konnten vier weitere der Primaten inzwischen eingefangen werden, wie eine Zoosprecherin am Donnerstag mitteilte. Hunger trieb sie in den Käfig mit Futter, der in einem angrenzenden Waldstück ausgelegt worden war. Die Falle wird eigentlich zum Einfangen von Wildschweinen verwendet, wurde aber modifiziert.
Berauschter Verdächtiger hat den Affen wohl die Flucht ermöglicht
Die Polizei sperrte nun Teile des Waldgebiets ab, damit Schaulustige und Hundehalter mit ihren Hunden die entflohenen Zootiere nicht verscheuchen. Ein mutmaßlicher Eindringling hatte am späten Montagabend den elektrischen Zaun um das Gehege der Schopfaffen beschädigt und damit insgesamt neun Tieren die Flucht ermöglicht, von denen aber nur acht das Zoogelände verließen. Zwei wurden gleich zu Beginn eingefangen. Die Polizei nahm den 42 Jahre alten Verdächtigen fest. Ein Drogentest fiel Behördenangaben zufolge positiv aus. Medien berichteten, der Mann habe den Tieren im Gehege die Hand schütteln wollen.
Bevölkerung sollte keine eingenständigen Versuche unternehmen, die Tiere zu fangen
Die Bevölkerung wurde aufgerufen, die Primaten nicht selbst einzufangen. Sie verfügten über ein starkes Gebiss und könnten gefährlich sein, hieß es. Decin (Tetschen) liegt im Grenzgebiet zu Sachsen, knapp 80 Kilometer südlich von Dresden. Schopfaffen stammen ursprünglich aus Indonesien. Sie sind tagaktive Regenwaldbewohner und gelten als gute Kletterer, die den Großteil ihres Lebens in den Bäumen verbringen. Die Art wird von der Weltnaturschutzunion (IUCN) als stark gefährdet eingestuft.