Nur mit „Stoffflügeln“ unter den Armen und zwischen den Beinen kopfüber einen Berg hinunterspringen? Manch einer könnte das sogenannte „Wingsuiten“ als verrückt bezeichnen. Doch für den 38-jährigen Peter Salzmann aus Salzburg ist es fast Alltag. Der Extremsportler zählt zu den führenden Wingsuit-Piloten auf der ganzen Welt. Doch nicht nur das: Salzmann gilt jetzt nach einem Flug von der Eiger Nordwand als „schnellster Wingsuit-Base-Jumper“ jemals.
Peter Salzmann ist der schnellste Wingsuit-Pilot der Welt
Schon als Kind übte das Fliegen auf Peter Salzmann eine Faszination aus. Als kleiner Junge sprang er bereits vom Balkon seiner Eltern aus auf Kissen, wie Red Bull weiß. Mittlerweile hat der Adrenalin-Junkie über 500 Base-Jump-Sprünge auf der ganzen Welt gewagt. „Mich hat immer die Frage angetrieben: Wie schnell kann man wirklich fliegen?“, meinte er dazu.

Waghalsiger Wingsuit-Sprung von 3.713 Metern Höhe
Sein wohl beeindruckendster Sprung fand jetzt an der bei Kletterern berüchtigten Eiger Nordwand in der Schweiz statt. In einer Höhe von 3713 Metern über dem Meer machte sich Peter Salzmann an einem schmalen Felsvorsprung, der in der Szene als „Ecstasy Board“ bekannt ist, bereit. Hier setzte der 38-Jährige zum Rekord-Wingsuit-Base-Jump an.
Das ist Base-Jumping
Beim Base-Jumping springt ein Mensch von einem festen Objekt wie einem Gebäude, einer Antenne, einer Brücke oder einer Klippe. Nach einem freien Fall wird ein Fallschirm zur Landung genutzt. Einer der Hauptunterschiede zwischen Base-Jumping und Fallschirmspringen besteht darin, dass man beim Base-Jumping in einer viel geringeren Höhe abspringt, was dazu führt, dass unmittelbar nach dem Absprung bereits der Fallschirm geöffnet wird. Beim „Wingsuit-Base-Jumping“ trägt der Pilot zusätzlich einen sogenannten Flügelanzug.
Mit 347 km/h die Eiger Nordwand hinunter
Peter Salzmann stürzte sich mit seinem speziell für die Speed-Rekordjagd weiterentwickelten Wingsuit von der Klippe. Insgesamt 35 Sekunden befand sich der Salzburger so gut wie im freien Fall. Nach etwa 20 Sekunden erreichte er seine Spitzengeschwindigkeit: unfassbare 347 km/h.

Zum Vergleich: Auf dem Red Bull Ring erreichen die schnellsten Formel-1-Boliden einen Topspeed von ca. 320 km/h! Der offizielle Geschwindigkeitsrekord eines Formel-1-Autos liegt bei 373,3 km/h (Valtteri Bottas, 2016).
Peter Salzmann: Darfst dir keinen Fehler erlauben
Insgesamt flog der österreichische Extremsportler Salzmann sieben Sekunden lang über der bisherigen Rekordmarke von 340 km/h. Nach 2073 Höhenmetern in 35 Sekunden landete der 38-Jährige sicher auf 1640 Metern. Dabei war die Landung eine gefährliche Herausforderung. Mit 347 km/h einen Fallschirm zu öffnen, wäre lebensgefährlich. Peter Salzmann musste zuerst durch ein Manöver in der Luft die Geschwindigkeit auf etwa 100 km/h reduzieren, um den Fallschirm sicher auslösen zu können.
„Jede kleine Bewegung entscheidet, ob du den Flug sauber beenden kannst“, betonte Peter Salzmann. „Es ist absolute Körperspannung, totale Kontrolle – und das Wissen, dass du dir keinen Fehler erlauben darfst“, sagte der Extremsportler.

Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden