Wer hat am meisten von Maskendeals profitiert? Wohin ist das ganze Geld geflossen? Wo gab es Absprachen auf politischer Ebene, Vorteilsnahme, vielleicht sogar Korruption? Ex-Justizminister Alfred Sauter (CSU) soll im Zusammenhang mit der Masken-Affäre über eine Million Euro kassiert haben. An dem großen Maskendeal sollen auch weitere Politiker beteiligt gewesen sein. Die Oppositionsparteien im Bayerischen Landtag (Grüne, FDP und SPD) wollen jetzt Klarheit und fordern einen Untersuchungsausschuss.
Unanständige Politiker?
Der Ärger sitzt tief. "Wie verdienen als Politiker wahnsinnig gut, und dann haben Politiker(innen) so wenig Anstand", ärgert sich beispielsweise Florian Siekmann, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen. Erste Fragen für den Untersuchungsausschuss sind bereits formuliert, SPD, Grüne und FDP haben den Fragenkatalog am Donnerstag in einer Pressekonferenz gemeinsam präsentiert.
50 Millionen Euro Provision an Tandler-Tochter?
Im Untersuchungsausschuss soll es laut Sat1 unter anderem darum gehen, welche Rolle die Tochter von Ex-CSU-Politiker Gerold Tandler gespielt hat. Andrea Tandler, Geschäftsführerin der "Little Pinguin GmbH" in München, soll über ein Schweizer Unternehmen Corona-Schutzmasken für insgesamt 670 Millionen Euro an die Gesundheitsministerien in Bayern und Nordrhein-Westfahlen und an das Bundesgesundheitsministerium vermittelt haben - angeblich ein Mega-Geschäft für Andrea Tandler, die Provisionen von bis zu 50 Millionen Euro kassiert haben soll. Ein Deal mit Masken für einen überteuerten Stückpreis von 9 Euro. "Das ist unanständig", sagt Markus Rinderspacher (SPD). "Zu schmutzigen Geschäften gehören aber immer zwei: Diejenigen, die die Hand aufhalten und diejenigen, die sagen 'Basst Scho'", so Rinderspacher im Interview mit Sat1. Der Untersuchungsausschuss soll jetzt Klarheit schaffen.