Seit Ende August gibt es europaweit Meldungen über Hunde, die sich plötzlich aggressiv gegenüber ihren Halten verhalten und einen verwirrten Eindruck machen. Die drastische Änderung im Verhalten ist oft ein Schock für Frauchen und Herrchen. Dieses Phänomen ist als "Werwolfsyndrom" bekannt. Doch was löst es aus und was kann man dagegen tun?
Das "Werwolfsyndrom": Das sind die Symptome
Hunde, die an dem Syndrom leiden, verhalten sich plötzlich ängstlich und aggressiv, was sich durch Knurren, Bellen oder Heulen äußerst. Viele Tiere zeigen auch Fluchtverhalten und haben epileptische Anfälle. Die Tierärztin Nina Meyerhoff berichtet gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) über Hinweise, dass betroffene Hunde auch an Halluzinationen leiden. Diese Symptome lassen eine neurologische Erkrankung wie eine Angststörung vermuten, doch anders als bei neurologischen Erkrankungen tritt das "Werwolfsyndrom" meist aus heiterem Himmel auf.
Lösen verunreinigte Kauknochen das "Werwolfsyndrom" aus?
Da eine neurologische Erkrankung ausgeschlossen werden kann, vermuten Tierärzte eine Vergiftung als Ursache für das "Werwolfsyndrom". Was die Vergiftung auslöst, ist allerdings noch unklar. Laut RND sollen verunreinigte Kauknochen für die Vergiftung verantwortlich sein. In Finnland, Belgien und den Niederlanden wurden verschiedene Produkte von "Prima Pet Premium" der Firma Vafo zurückgezogen, als Hunde die typischen Symptome des "Werwolfsyndroms" zeigten. Darunter waren Leckerlis wie Kausticks oder eben Kauknochen. Laut Meyerhoff sollen die Vorfälle nach dem Produktrückruf zurückgegangen sein. Dennoch ist nicht gesichert, was die Vergiftung genau auslöst, da die Suche sehr mühevoll ist und viele Tests erfordert. Tierärzte empfehlen dennoch, dem Hund keinen Kauknochen zu geben, nur um sicherzugehen.
Niederländische Behörde warnt vor "Barkoo"-Kauknochen
Auch wenn es nicht zweifelsfrei erwiesen ist, dass Kauknochen das Syndrom auslösen, warnt die niederländische Behörde für Lebensmittel- und Produktsicherheit (NVWA) jetzt vor Kauknochen der Marke "Chrisco". Betroffen sind vor allem die "Barkoo Kauknochen, geknotet natur 11cm"und die "Barkoo Kaustange Käse natur 29cm". Die Kauknochen wurden laut der Webseite "produktwarnunge.eu" zwar in erster Linie über die niederländischen Onlineshops wie "Zooplus" und "Bitiba" verkauft, doch es besteht auch die Möglichkeit, dass die Leckerlis auch hierzulande in Umlauf gekommen sind. Hier noch mal die Produktdetails im Überblick:
- Barkoo Kauknochen, geknotet, natur 11 cm: Beutel zu 150 g (mit je 3 Kauknochen), Code: 1148592 MHD 07.2027 3200PF027, Barcode: 4260077046875
- Barkoo Kaustange Käse, natur, 29 cm: Beutel à 570 Gramm (mit 3 Kauknochen), Code: 1148655 MHD 04.2027 3200PF027, Barcode: 4260077047292
Ob die Kauknochen wirklich das "Werwolfsyndrom" auslösen, muss die Behörde erst noch genauer untersuchen. Bis dahin sollten diese Knochen allerdings vorsichtshalber nicht verfüttert werden.
Was tun, wenn der Hund das "Werwolfsyndrom" hat?
Wenn Hundehalter die Symptome des "Werwolfsyndroms" an ihrem Vierbeiner erkennen, sollten sie sofort eine neurologische Tierarztpraxis aufsuchen. Außerdem ist es wichtig, auf seine Sicherheit zu achten. Die Tiere scheinen ihre Halter oder ihre Familienmitglieder nämlich nicht mehr zu erkennen und das kann gefährlich werden. Insbesondere, bei Familien mit Kindern. Man sollte also seinen Hund von anderen Menschen sicherheitshalber fernhalten.
Wie gefährlich ist das "Werwolfsyndrom" und wie wird es behandelt?
Die gute Nachricht ist, dass betroffene Hunde nicht in Lebensgefahr schweben. Das Syndrom wird mit Beruhigungsmitteln behandelt, oder im Falle von epileptischen Anfällen, mit krampflösenden Mitteln. Die Symptome dauern mehrere Tage oder Wochen an, wie Meyerhoff gegenüber dem RND erklärt.