Kommt nach den SUPs der neue Mega-Wassersporttrend? Am Bodensee tummeln sich im Sommer die Wassersportler. Ob auf dem Stand-up-Paddle oder auf dem Surfbrett. Immer häufiger kann man aber auch Wassersportler mit seltsam gebogenem Segel erblicken. Hier handelt es sich um sogenannte Wingfoiler. Was es mit der neuen Sportart auf sich hat und warum die Bedingungen zum Wingfoilen am Bodensee so gut sind:
Wingfoil: So entstand die neue Sportart
Die Idee zum Wingfoil oder auch Wingsurfen ist nicht neu. Im Jahr 1981 reichten Jim Drake und Uli Stanciu ein Patent für eine Flügelanlage zum Surfen in München ein. Diese Modelle schafften es allerdings nicht über einen Prototyp hinaus. Ein großes Problem bei der Idee des Wingsurfens war die Reibung: Denn Wings, die groß genug sind, um ein Surfbrett inklusive Surfer zu bewegen, benötigen eine sehr große Fläche. Somit waren die Wings sehr unhandlich. Erst mit der Entwicklung des Foilsurfens gewann das Wingsurfen mehr Beliebtheit. Die Produktionstechnologie des Kitsurfens wurde auf das Wingsurfen übertragen. Es entstand ein aufblasbarer Wing, der leicht und kostengünstig war. Gleichzeitig aber auch ein Foil-Board samt Sportler bewegen konnte.
Wingfoil - So sieht die Konstruktion heute aus
Was man nicht vergessen sollte: Wingfoil ist immer noch eine sehr junge Sportart, die im Gegensatz zu anderen Sportarten weiter in der Entwicklung ist. So werden ältere Wingfoil Modelle noch mit Stangen gehalten, während die neueren Modelle aus leichtem Drachenstoff gefertigt sind und auf aufpumpbare Luftschläuche aufgespannt werden. Mit dem Verkauf der ersten Wingfoil Wings startete der Hersteller Naish zum 1. Juli 2020.
Das sind die Besonderheiten am Wingsurfen
Nicht wie beim Windsurfen oder Kiten ist der Wing beim Wingfoil an kein bestimmtes Surfbrett oder Board gebunden. Man kann mit dem Wing somit nicht nur auf dem Wasser mit einem Surfbrett, Kiteboard oder Stand-up-Paddling surfen, sondern auch auf dem Land, zum Beispiel mit einem Skateboard, Snowboard, Longboard oder mit Inlineskater.
Wie genau funktioniert Wingfoil-Surfen?
Beim Wingfoil steht der Sportler auf einem Board im Wasser. Dabei hält er einen symmetrischen Flügel, den sogenannten Wing in der Hand. Anders als bei den anderen Windsportarten wird der Wing aber nicht an einem Board fixiert. Man hat somit die Steuerung direkt in der Hand. Je nachdem wie man den Wing nun positioniert, fängt man den Wind so ein, dass man mit dem Brett auf dem Wasser vorankommt und surft.
Wingfoil: Trendsport am Bodensee angekommen
Seit ein paar Jahren wurde das Wingfoilen auch in Europa angekommen. Mehrere Surfschulen am Bodensee bieten Kurse dazu an. Ein großer Vorteil beim Wingfoilen im Vergleich zum Windsurfen am Bodensee ist die geringe Windstärke, die benötigt wird. Denn es gibt nur wenige Tage, an denen die Bedingungen für Windsurfer optimal sind und es am Bodensee richtig windet.