Der Witz, den der katholische Passauer Bischof Stefan Oster dieses Jahr beim Ostergottesdienst im Stephansdom erzählte, ist zum Internethit geworden. Schon fast eine Millionen Menschen schauten sich bis Mittwochmorgen das Video des Bistums Passau auf Youtube an, in dem der Bischof während des Erzählens des Witzes am Ende des Ostergottesdienstes immer wieder selbst in Lachen ausbricht. Im Hintergrund ist die lachende Gemeinde zu hören.
Video vom Passauer Osterwitz 2024
Geht es um ein "WC" oder um eine Waldkapelle?
In dem Witz in dem Gottesdienst am Ostersonntag ging es um eine Frau aus der Stadt, die in den 1920er-Jahren Urlaub im damals noch wenig touristischen Bayerischen Wald machen wollte. In einem Brief an die Gemeinde fragte sie deshalb, ob es ein "WC" im Dorf gebe. Bürgermeister und Gemeinderat wussten mit der Abkürzung nichts anzufangen und wandten sich an den Dorfgeistlichen. Dieser vermutete, dass es sich um das Waldkapellchen handeln dürfte, das die neumodischen Städter inzwischen mit "C" schrieben.
Im Antwortschreiben hieß es deshalb unter anderem: Das Dorf verfüge selbstverständlich seit über 300 Jahren über ein WC - es gebe dort meist sachkundige Anleitung durch den Pfarrer und zu besonderen Anlässen musikalische Begleitung von der Blaskapelle.
Das Osterlachen oder "Risus Paschalis"
In Passau ist es Tradition beziehungsweise ein erheiternder Brauch, dass der Bischof im Ostergottesdienst einen Witz erzählt. Auch in den vergangenen Jahren waren die Osterwitze viral gegangen, die der Bischof anlässlich des Brauchs des Osterlachens zum Besten gegeben hatte. Zurück geht das Ganze auf den Brauch des "Risus Paschalis", das zu deutsch auch "Osterlachen" genannt wird. Dabei geht es darum, die Kirchengänger während der Predigt an Ostern zum Lachen zu bringen. Vor allem in Bayern war das "Risus Paschalis" vom 14. bis 19. Jahrhundert ein fester Bestandteil in den christlichen Kirchen.