Am 27. Januar 1945 wurde das Vernichtungslager Auschwitz von sowjetischen Soldaten befreit. Was dort vor 77 Jahren entdeckt wurde, lässt der Welt noch heute den Atem stocken. Allein in Auschwitz waren mehr als eine Million Menschen durch den beispiellosen Vernichtungswillen des NS-Regimes ermordet worden. Deshalb wird jedes Jahr am 27. Januar der Opfer dieses abscheulichen Rassenwahns und des entsetzlichen Vernichtungswillens gedacht.
Lehre aus der Vergangenheit
"Was damals geschehen ist, wird und darf nicht vergessen werden. Das Erinnern ist vielmehr unser aufgeklärtes Schutzschild", sagte bereits 1999 der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder dazu. Zum diesjährigen Gedenktag äußerte sich auch der Sozialverband VdK. Der Verband fühle sich dieser Lehre verpflichtet: "Die Lehre aus dieser Vergangenheit muss sein, dass wir Menschenfeindlichkeit, egal, ob politisch, religiös oder ideologisch motiviert, niemals akzeptieren und legitimieren. Wer Menschen aufgrund ihrer Behinderung, Herkunft, Religion, ihrer Ansichten oder ihres Geschlechts verbal oder körperlich angreift, sie ablehnt oder abwertet, überschreitet rote Linien. Das gilt heute genauso wie gestern. Vorurteile, Verblendung und Hass waren die Grundlage für Verfolgung und beispiellose Gräueltaten", sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele dazu.
Verantwortung für die Gegenwart
Die Lehre aus der Vergangenheit ist allerdings nicht nur eine bloße Erinnerung. Sie beinhaltet auch eine Verantwortung für die Gegenwart. Deshalb appelliert der Sozialverband an jeden einzelnen, sich für die Demokratie einzusetzen. "Wir dürfen Menschenfeindlichkeit niemals akzeptieren", sagte Bentele. Die Lehre müsse laut der VdK-Präsidentin auch sein, dass jeder Versuch, diese Gräueltaten der Vergangenheit durch Vergleiche mit der Gegenwart in Deutschland zu verharmlosen, aufs Schärfste zurückgewiesen wird. "Wir müssen sie als das bezeichnen, was sie sind: Vergleiche der Gegenwart in Deutschland mit NS-Gräueltaten sind Volksverhetzung", so Bentele. "Die Demokratie gilt es zu schützen. Jede und jeder Einzelne ist gefordert, sich dafür einzusetzen."