Der oberste Befehlshaber des US-Präsidenten General Mark Milley (63) soll im Geheimen Vorkehrungen getroffen haben, um Trumps Befehlsgewalt einzuschränken. Er wollte damit anscheinend einen möglichen Atomangriff oder einen militärischen Offensivschlag verhindern. Das berichten unter anderem der Sender CNN und die Zeitung Washington Post. Sie berufen sich dabei auf das noch unveröffentlichte Buch "Peril" (Gefahr) der beiden Journalisten Bob Woodward und Robert Costa.
Milley soll auch Kontakt zu China aufgenommen haben
Laut den Berichten soll General Milley auch zwei Telefon-Gespräche mit seinem chinesischen Amtskollegen geführt haben. In einem Gespräch kurz vor der Präsidentschaftswahl soll er dem chinesischen General Li Zuocheng wörtlich gesagt haben: "General Li, Ich will Ihnen versichern, dass die US-Regierung stabil ist und alles in Ordnung sein wird. (...) Wir werden Sie nicht angreifen oder irgendwelche kriegerischen Operationen gegen Sie unternehmen." Außerdem soll er erklärt haben, dass er China warnen werde, wenn der Präsident einen Befehl zum Erstschlag geben sollte. Milley befürchtete nach der Erstürmung des US-Kapitols eine heftige Reaktion des Ex-Präsidenten.
General Milley gab Anweisung zum Verweigern von Befehlen
Der oberste Befehlshaber soll so besorgt gewesen sein, dass er die zuständigen Kommandeure bei einem geheimen Treffen in seinem Büro versammelte. Milley wollte sicherstellen, dass es keine militärischen Aktionen ohne seine Zustimmung geben würde. "Was auch immer Ihnen befohlen wird, Sie folgen dem Ablauf. Sie machen den Vorgang. Und ich bin Teil des Ablaufs", soll der General gesagt haben. Danach soll er die Kommandeure einzeln gefragt haben, ob sie ihn verstanden hätten.
Trump plädiert auf Hochverrat
Trump veröffentlichte am Dienstag auf seiner Seite donaldjtrump.com eine Erklärung, in der er Milley beschimpfte und ihn für den chaotischen Truppenabzug aus Afghanistan verantwortlich machte. "Ich gehe davon aus, dass er wegen Hochverrats angeklagt wird, weil er hinter dem Rücken des Präsidenten mit seinem chinesischen Kollegen verhandelt hat", sagte der frühere Präsident. Das Pentagon lehnte eine Stellungnahme ab.