Teenager die den ganzen Tag nur noch auf den kleinen Bildschirm ihres Handys starren. Auf Whatsapp Nachrichten warten, mit Freunden chatten, auf Instagram abhängen oder sich Pornos reinziehen. Viele Eltern von pubertierenden Kindern können hier ein Lied von singen - und nun auch die Eltern eines Amazonas-Stammes.
Plötzlich Internet: Was passiert, wenn sich eine winzige, geschlossene Zivilisation der Welt öffnet?
Dank Elon Musks Firma "Starlink" hat das Internet im Amazonas mit voller Wucht eingeschlagen. Jetzt haben auch die Ureinwohner des Regenwaldes Zugang zum "World Wide Web". doch das hat ungeahnte Folgen.
Reporter der New York Times haben das Ureinwohner Volk der Marubo im Amazonas besucht. Das sonst von der Zivilisation sehr abgeschnittene Volk hat nun seit neun Monaten Zugang zum Internet. Die Reporter wollten herausfinden was passiert, wenn so ein abgeschiedenes Volk plötzlich Zugang zu dem Internet mit seinen unendlichen Möglichkeiten hat.
Stammesmitglied klagt über faule Teenager wegen Internet
"Als es ankam, waren alle glücklich", erzählt Tsainama Marubo, eine 83-jährige Ureinwohnerin der New York Times. Das Internet brachte klare Vorteile, wie Videochats mit weit entfernten Verwandten oder schnelle Notrufe bei Notfällen. "Aber jetzt ist es schlimmer geworden", erzählt sie weiter und erklärt, was sie damit meint: "Junge Leute sind wegen des Internets faul geworden. Sie lernen die Gewohnheiten der Weißen." Gerade die Jugendlichen Marubo haben sich schnell ans Internet gewöhnt. Sie chatten nun mit Freunden, hängen auf den sozialen Medien, zocken plötzlich Videospiele und konsumieren Pornos. Ganz genau so wie es westliche Teenager seit Jahrzehnten machen.
Internet im Amazonas: "Bitte nehmen Sie uns das Internet nicht mehr weg"
Obwohl sich viele Eltern des Stammes Sorgen um die Zukunft ihrer Kinder und den Verlust der eigenen Kultur machen, ist der Zugang zum Internet für das Volk dennoch in den letzten neun Monaten elementar wichtig geworden. Trotz der Bedenken sagt Tsainama Marubo der New York Times: "Bitte nehmen Sie uns das Internet nicht mehr weg". Die Marubo kämpfen mit einem grundlegenden Dilemma: Der Zugang zum Internet ist unverzichtbar geworden aber kostet sie am Ende vielleicht ihre Identität.