Fast jeden Sonntag liefen seine Beine seit mehr als 50 Jahren im Vorspann von dem "Tatort" durch den Fernseher. Auch seine Augen ist wohl vielen aus dem deutschen Fernseh-Krimi-Vorspann bekannt. Der Schauspieler und Leuchtenproduzent Horst Lettenmayer ist mit 82 Jahren gestorben. Das bestätigte seine Tochter Julia-Alina Lettenmayer der Nachrichtenagentur dpa. Er starb bereits am 20. Juli und wurde am 31. Juli auf dem Münchner Nordfriedhof bestattet.
Seit 1970 im Deutschen Fernsehen
Als 1970 der erste "Tatort" von ARD produziert wurde, kümmerte sich der Bayrische Rundfunk um den Vorspann. Der junge Horst Lettenmayer, der sich bis dahin nicht wirklich erfolgreich als Schauspieler über Wasser gehalten hatte, bekam die Rolle für diesen Tagesjob. Seine Augen wurden aus nächster Nähe in einem Studio abgefilmt, dann lief er noch auf dem Flughafen München-Riem vor der Kamera davon. In einem Interview mit der dpa erzählte Horst Lettenmayer zu dem Job: "Es gab keinen Vertrag, nichts". Das die Krimi-Serie so erfolgreich sein und der Vorspann Kult-Status im deutschen Fernsehen erreichen würde, hätte zu diesem Zeitpunkt wohl niemand gedacht.

Horst Lettenmayer: Einmal ganz als Schauspieler im Tatort zu sehen
Obwohl er als Schauspieler nur wenig Erfolg hatte, bekam er doch für einen Tatort eine Rolle. In der Folge "Der Pott" aus 1989 spielte er in Duisburg neben Kommissar Schimanski einen Gewerkschaftsfunktionär, der Geld aus einer Kasse unterschlug.
Vom Schauspieler zum Geschäftsführer einer Leuchtenfirma
Horst Lettenmayer, der Elektrotechnik studiert hatte, gründete später eine Firma für Leuchten. Durch Zufall bekam er den Auftrag zur Entwicklung einer Bildleuchte. "Das Patent für die Leuchte war gleich ein Burner", erzählt seine Tochter der dpa. Auch an seinem Todestag hat er noch in der Firma gearbeitet, deren Geschäftsführung nun seine Tochter übernommen hat, berichtet seine Tochter. Als er sich im Laufe des Tages unwohl fühlte, ging er nach Hause. Dort fand sie seinen leblosen Körper im Bett. "Er hat immer gut gelebt mit viel Rauchen und Rotwein hier und da, er hat einfach sein Leben genossen - und so hat er sich das immer gewünscht", erklärt Julia-Alina Lettenmayer.