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Sven Hannawald wird 50: Skisprung-Legende erzählt von seinen dunkelsten Stunden

Rückblick zum 50. Geburtstag

Vom Höhenflug zum Absturz: Sven Hannawald erzählt von seinen dunkelsten Stunden

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    Skisprung-Legende Sven Hannawald feiert am Samstag seinen 50. Geburtstag. In einem Interview erzählte er nun von seinen dunkelsten Stunden und dem Kampf gegen Depressionen.
    Skisprung-Legende Sven Hannawald feiert am Samstag seinen 50. Geburtstag. In einem Interview erzählte er nun von seinen dunkelsten Stunden und dem Kampf gegen Depressionen. Foto: picture alliance/dpa | Angelika Warmuth

    Anlässlich seines 50. Geburtstags am 9. November blickt Sven Hannawald auf sein bisheriges Leben und seine Karriere zurück. In einem Interview mit Sport Bild spricht der Vierschanzentourneesieger über düstere Stunden. 

    Zusammenbruch im Spanien-Urlaub

    Alles begann nach seinem letzten Sprung im Jahr 2004. Im Spanien-Urlaub bricht Hannawald zusammen. Der ehemalige Skispringer ist dann in die psychosomatische Klinik in Bad Grönenbach gekommen. Dort habe er erst einmal zwei Wochen lang Psychopharmaka bekommen "um überhaupt die nächste Nacht zu überstehen", so Hannawald im Gespräch mit Sport Bild. Sein damaliger Zustand hatte erschreckende Parallelen zu Robert Enke gezeigt. 

    Sven Hannawald über Robert Enke: "Mir hätte das gleiche Schicksal gedroht."

    Robert Enke war ein Torwart, der für Borussia Dortmund und Hannover 96 auf dem Spielfeld stand. Am 10. November 2009 sorgte die Nachricht von seinem Selbstmord für Schock und Entsetzen. Der 32-Jährige hatte sich an einem Bahnübergang in der Nähe seines Wohnorts vor einen Zug gestellt. Später stellte sich heraus, dass Enke an Depressionen litt. Der Fall hatte damals eine Debatte über psychische Gesundheit ausgelöst. Diesem Schicksal ist Sven Hannawald offenbar nur knapp entgangen. "Hätte ich mich damals nicht direkt in die Klinik begeben, hätte mir das gleiche Schicksal wie Robert Enke später gedroht", so der Skisprung-Star. 

    Zeit für sich und seine Familie ist Hannawald am wichtigsten

    Glücklicherweise fand Hannawald in der Klinik schnell Hilfe, sodass er wieder auf eine Bahn kam, wo er "wieder Spaß am Leben hatte". Nach seinem Karriereende arbeitet er als ARD-Experte und Unternehmensberater. Mittlerweile achtet er genau auf die Signale seines Körpers. "In jeder Woche schaffe ich mir meine Freiräume, wo ich Zeit für mich habe", erklärt Hannawald im Interview. Oberste Priorität habe dabei seine Familie. Hannawald ist seit 2016 mit der Fußballspielerin Melissa Thiem verheiratet. Das Paar hat zwei Kinder, einen Sohn (geboren 2017) und eine Tochter (geboren 2019). Dazu kommt noch ein Sohn aus einer früheren Beziehung, der im Jahr 2006 geboren wurde. 

    Sven Hannawald - Eine Skisprung-Legende

    Sven Hannawald wurde am 9. November 1974 als Sven Pöhler in Erlabrunn geboren. Bereits mit sieben Jahren nahm er an einem Skisprunglehrgang teil. Im Jahr 1998 holte er bei der Skiflug-WM in Oberstdorf Silber. Auch bei den Olympischen Winterspielen in Nagano holte er im Mannschaftsspringen die Silbermedaille. 2002 gewann er dann als erster Skispringer überhaupt alle vier Teilwettbewerbe der Vierschanzentournee. 2005 beendete Hannawald seine Skisprung-Karriere. Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass Sven Hannawald über psychische Gesundheit spricht. Anfang des Jahres hatte der Ex-Skispringer erzählt, wie sich psychische Krankheiten anfühlen:

    Suizidgedanken? Hier finden Sie Hilfe:

    Sollten Sie selbst Selbstmordgedanken hegen oder sich in einer psychischen Ausnahmesituation befinden, suchen Sie sich Hilfe. Diese bekommen Sie z. B. anonym und kostenlos bei der Telefonseelsorge. Diese ist rund um die Uhr erreichbar. Die Telefonnummern lauten 0800/111-0-111 oder 0800/111-0-222. Die Telefonseelsorge bietet auch online Hilfe. Diese finden Sie unter diesem Link.

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