Der Vesuv bei Neapel oder der Ätna auf Sizilien: Von diesen Vulkanen in Italien dürften die meisten schon gehört haben. Doch unter der Erdoberfläche am Golf von Neapel schlummert der größte aktive Supervulkan Europas.
Die sogenannten Phlegräischen Felder wirken nur auf den ersten Blick unscheinbar. Auf einer Fläche von mehr als 150 Quadratkilometern erstreckt sich flach ein riesiges Vulkanfeld, das Forscherinnen und Forschern seit einiger Zeit Sorgen bereitet.
Erdoberfläche über Europas unterirdischem Supervulkan wird schwächer
Denn unter der Erde rumort die Magma, während die Erdkruste über dem Supervulkan immer schwächer wird. Vulkanische Beben, das Heben und Senken der Erdkruste hätten dazu geführt, dass die Oberfläche der Felder schwächer und anfälliger für Risse geworden sei. Forscher sprechen jetzt von einem Übergang von einer "elastischen" zu einer "unelastischen" Phase.
Das ist das Ergebnis einer Studie des University College London und des italienischen Nationalen Instituts für Geophysik und Vulkanologie. Seit rund 70 Jahren rumort es nun unter der Erdoberfläche am Golf von Neapel wieder, zahllose kleinere Erdbeben haben zur Instabilität der Oberfläche beigetragen.

Bricht die Erdkruste, würde dies zu einer riesigen Eruption des Supervulkans führen - mit verheerenden Auswirkungen. Vor etwa 40.000 Jahren wurde bei einem Ausbruch der Phlegräischen Felder eine solch enorme Menge an Asche in die Atmosphäre geschleudert, dass das Klima dadurch weltweit stark beeinflusst wurde.
Phlegräische Felder bei Neapel: "Müssen vorbereitet sein"
Der letzte Ausbruch des Supervulkans passierte 1538. Forscher der Studie warnen nun: "Wichtig ist, dass wir auf alle Entwicklungen vorbereitet sind."
Ein Ausbruch des Supervulkans sei jedoch keinesfalls garantiert. Die Aktivitäten unter den Phlegräischen Felder könnten sich wieder einpegeln oder sogar ganz zum Erliegen kommen. Weitere Hintergründe zu den Phlegräischen Feldern und einem möglichen Ausbruch, erfahren Sie auf allgaeuer-zeitung.de.