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Skandal-Oper "Sancta" in Stuttgart: Regisseurin erzählt von Drohungen gegen Team

Skandal-Oper

Hass und Drohungen: "Sancta"-Team braucht Schutz vor Publikum

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    Die Oper "Sancta" hat an der Stuttgarter Staatsoper für einen Skandal gesorgt. Nun muss das Team hinter der provokanten Performance offenbar um seine Sicherheit fürchten.
    Die Oper "Sancta" hat an der Stuttgarter Staatsoper für einen Skandal gesorgt. Nun muss das Team hinter der provokanten Performance offenbar um seine Sicherheit fürchten. Foto: picture alliance/dpa/Mecklenburgisches Staatstheater | Tammo Walter

    Nackte Nonnen, lesbischer Sex und viel Blut - Die Oper "Sancta, die aktuell in Stuttgart aufgeführt wird, ist nichts für schwache Nerven. Viele Zuschauer klagten nach der Aufführung über Übelkeit, was sogar zu Notfall-Einsätzen führte. Das Stück erhitzt die Gemüter, was auch zu negativen Auswirkungen auf das Team hinter der Performance führt. 

    "Teufel" und "Satanistin" - Regisseurin wird auf Instagram beschimpft

    Im Interview mit dem Kunstmagazin "Monopol" berichtet Florentina Holzinger, die Regisseurin und Choreografin von "Sancta", von Hass und Drohungen gegen ihr Team. Ihr Instagram-Account sei voll von "Inquisitionsrhetorik", so Holzinger. Sie soll unter anderem als Satanistin und als Teufel bezeichnet worden sein und das von vielen Leuten, die keine Ahnung von der Show haben.

    Das ist Florentina Holzinger

    Florentina Holzinger ist eine österreichische Choreografin und Performancekünstlerin. Die 38-Jährige provoziert regelmäßig mit ihren Aufführungen, in denen sie den weiblichen Körper freizügig darstellt , teils schmerzhafte Stunts einbaut und sich nicht vor Trash scheut. Hindmiths Oper "Sancta" ist ihre erste Opernproduktion. 

    Die Performance-Künstlerin Florentina Holzinger inszeniert regelmäßig provokante Aufführungen. "Sancta" ist ihre erste Opernproduktion.
    Die Performance-Künstlerin Florentina Holzinger inszeniert regelmäßig provokante Aufführungen. "Sancta" ist ihre erste Opernproduktion. Foto: picture alliance/dpa | Jens Büttner

    Team braucht Schutz vor Publikum

    Trotz der Anfeindungen wollen Holzinger und ihr Team weitermachen. "Ich will mich auf keinen Fall zensieren lassen, aber ich finde es traurig, dass wir jetzt Sicherheitsvorkehrungen für die Show brauchen, um Schutz vor dem Publikum zu haben", sagt Holzinger im Interview. Sie betont, dass "Sancta" ein einzigartiges Stück sei, das zentrale Themen wie Freiheit, Liebe und Gemeinschaft behandelt. Die heftigen Reaktionen des Publikums erklärt Holzinger damit, dass das Publikum in Stuttgart eher klassische Opern gewöhnt ist und nicht viel Erfahrung mit experimentellem Theater hat. Aufführungen in Wien und Schwerin hätten keine derartigen Reaktionen hervorgerufen. 

    Stuttgarter Staatsoper warnt ausdrücklich vor Aufführung

    Das hatte auch die Stuttgarter Staatsoper bedacht und auf Plakaten sowie auf ihrer Webseite das Stück mit eindeutigen Warnhinweisen versehen. So ist die Opern-Performance nur ab 18 Jahren freigegeben und es wird vor Lichteffekten und Gewaltszenen gewarnt.  Wer sich selbst ein Bild machen will, hat noch bis Anfang November die Gelegenheit dazu. Die nächsten Aufführungen von "Sancta" finden am 26 und 27. Oktober, sowie am 1, 2. und 3. November statt. Allerdings sind alle Aufführungen laut der Webseite der Stuttgarter Staatsoper ausverkauft. 

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