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Schwere Vorwürfe gegen Rammstein: Fans verkaufen Tickets - Band schaltet Anwaltskanzlei ein

Machtmissbrauch und sexuelle Übergriffe

Schwere Vorwürfe gegen Rammstein: Fans verkaufen Tickets - Band schaltet Anwaltskanzlei ein

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    Till Lindemann wird derzeit mit schweren Vorwürfen konfrontiert. Heute tritt er mit seiner Band Rammstein im Olympiastadion in München auf. (Archiv)
    Till Lindemann wird derzeit mit schweren Vorwürfen konfrontiert. Heute tritt er mit seiner Band Rammstein im Olympiastadion in München auf. (Archiv) Foto: IMAGO / Gonzales Photo

    Frauen werfen Till Lindemann Machtmissbrauch und sexuelle Übergriffe vor

    Harte Rockmusik und eine bombastische Bühnenshow: Rammstein-Konzerte sind in aller Regel schnell ausverkauft. So war es auch im vergangenen Jahr, als die Tickets für die diesjährige Tour in den Verkauf gingen. Gleich vier Abende hintereinander füllt die deutsche Band das Münchner Olympiastadion. 240.000 Fans werden erwartet.

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    Doch die Vorfreude ist bei vielen Fans getrübt. Denn seit Tagen sieht sich Rammstein-Frontmann Till Lindemann schweren Vorwürfen ausgesetzt. Es geht um Machtmissbrauch und sexuelle Übergriffe. Wie mehrere Medien berichten, sagten mehrere junge Frauen anonym und eidesstaatlich aus, gezielt für spezielle Aftershow-Partys ausgewählt worden zu sein, um mit Lindemann Sex zu haben. Mehrere berichten, dass sie sexuellen Handlungen nicht zugestimmt hätten. Auch illegale Substanzen sollen dabei im Spiel gewesen sein. Chatprotokolle und Zeugenaussagen untermauern demnach diese Behauptungen. 

    Die Band selbst bestreitet das jedoch vehement. Viele Fans sind dennoch verunsichert. So schreibt ein Fan auf Twitter: "Und plötzlich stehst Du da, starrst fassungslos auf Tickets, für die Du viel gearbeitet und hart gekämpft hast, um ein Konzert zu besuchen, für das Du durch ganz Deutschland reisen musst und weißt einfach nicht, was Du tun sollst."

    Fans haben Zweifel und verkaufen Rammstein-Tickets

    Für manche sind die Zweifel offenbar zu groß. Wie die Bild-Zeitung berichtet, wollen Hunderte ihre Tickets für die Konzerte in München und Berlin über den Fansale der Ticket-Plattform Eventim verkaufen - teilweise sogar unter Wert. 

    "Ich habe Tickets für Juli und mich auf ein Konzert meiner Lieblingsband Rammstein gefreut. Beim aktuellen Informationsstand kann ich das unmöglich wahrnehmen", schreibt ein Fan auf Twitter zu seinem Verkaufsangebot. "Ich hoffe, den betroffenen Frauen wird geholfen und die Vorwürfe bestmöglich aufgeklärt."

    Rammstein schickt Assistentin heim und schaltet Anwaltskanzlei ein

    Auch die Band zog nun Konsequenzen. Wie "Die Welt" berichtet, untersagte das Management der Band der Assistentin Alena M. mit sofortiger Wirkung den Zugang zu Rammstein-Konzerten. Sie soll sich aktuell noch in München aufhalten, aber bald heim nach Russland fliegen. Die Frau soll bei Events der Band junge Frauen rekrutiert und sie zu Lindemann gebracht haben. Außerdem engagierte Rammstein eine Berliner PR-Agentur, die auf Krisenkommunikation spezialisiert ist, und schaltete eine Rechtsanwaltskanzlei ein, die die Vorwürfe untersuchen soll, berichtet "Die Welt". Schon bis Ende der Woche werden erste Ergebnisse erwartet. 

    Keine Row Zero für Fans bei Rammstein-Konzerten in München

    Um vor allem Frauen bei den Konzerten in München zu schützen, ist auch die Stadt München aktiv geworden. Laut mehreren Medienberichten soll es wohl keine "Row Zero" für Zuschauer geben, aus der Frauen für Lindemann ausgewählt worden sein sollen. Das soll laut dem Münchner Kreisverwaltungsreferat (KVR) im Veranstaltungsbescheid für die Konzerte in München verboten werden. So dürfen sich in der "Row Zero" beispielsweise nur Sicherheitsleute, Feuerwehrmänner und Mitarbeiter des Veranstaltungsbüro aufhalten. Auch Aftershow-Partys nach den Konzerten soll es nicht geben. 

    Aus dem Umfeld der Band sind jedoch etwas andere Töne zu hören. Wie die Abendzeitung München berichtet, heißt es dort, dass es auch Sicherheitsgründen eine "Row Zero" in München geben müsse. Dort sollen sich - anders als zuvor - Crew- und Familienmitglieder aufhalten. Dass dort keine Fans mehr feiern, sei bereits nach dem Konzert in Vilnius entschieden worden und hätte nichts mit dem Münchener Stadtratsbeschluss zu tun. Auch sei offenbar noch nicht so sicher, dass es keine Aftershow-Partys geben werde. 

    Neues Konzept für Rammstein-Aftershow-Partys

    Die Band hat aber insgesamt ihr Konzept für diese Partys geändert, weiß die Deutsche Presse-Agentur aus dem Umfeld der Band. So soll es nicht mehr zwei Partys geben - eine große für Fans und Band, eine kleine für Lindemann und Frauen. Wenn überhaupt, soll es nur noch eine kleine Feier nach den Konzerten geben. Das neue Konzept werde auch Auswirkungen haben auf die Einladung für Rammstein-Fans, die bei solchen Gelegenheiten gern Selfies mit den Musikern schießen. Das sei nun "blöd für alle", wird Lindemann dazu zitiert.

    Bei ihren Konzerten in München will die Band außerdem ein Awareness-Konzept umsetzen, das eigentlich schon für die Auftritte in Dänemark geplant war. Sechs Mitarbeiter sollen in Verbindung mit der Security nach Auffälligkeiten im Stadion Ausschau halten. Zudem soll es einen Safe-Space-Bereich geben, in den sich Betroffene zurückziehen können.

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