Schon zu Beginn der Pandemie ging Schweden seinen eigenen Weg bei der Corona-Bekämpfung. Am Mittwoch sind die ohnehin schon wenigen Restriktionen auch noch gefallen - wie zuvor schon in Norwegen und Dänemark. Nun gibt es keine Begrenzung der Anzahl von Gästen bei öffentlichen und privaten Veranstaltungen mehr. Restaurants und Cafés dürfen zu ihren normalen Öffnungszeiten zurückkehren. Und auch die Empfehlung für Homeoffice entfällt.
Infektionen unter Nichtgeimpften steigen
Die Expertenkommission begründet das mit der mittlerweile niedrigen Sterberate. Ein Großteil der Bevölkerung ist geimpft - laut dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) 76 Prozent der über 16-Jährigen. Das sind deutlich mehr als in Deutschland. Dort sind erst knapp 65 Prozent geimpft. Wie das RND aber berichtet, gebe es in Schweden aktuell einen Anstieg der Infektionen unter Nichtgeimpften. Gerade bei den 20- bis 29-Jährigen sei es schwer, die Impfquote zu erhöhen. Trotzdem sei die Lage in den Krankenhäusern entspannt. Nur 41 Corona-Infizierte würden aktuell landesweit auf Intensivstationen behandelt. Zum Vergleich:In Bayern sind es 269.
Keine Lockdowns in Schweden
Statt der Regierung gaben Experten der Bevölkerung Empfehlungen, wie sie sich verhalten soll. Es gab keine Lockdowns, Maskenpflicht oder Ausgangssperren, die Schulen blieben offen. Für die meisten Fachleute gilt der schwedische Weg als gescheitert. Mehr als 14.000 Menschen sind im Zusammenhang mit Corona gestorben. Im Vergleich: Im benachbarten Norwegen gab es bislang nur 850 Corona-Tote.