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Nach Kritik an Stiko: Mediziner vergleicht Söder mit Donald Trump

"Wäre mir peinlich"

Nach Kritik an Stiko: Mediziner vergleicht Söder mit Donald Trump

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    Söder mach öffentlich Druck auf die unabhängige Stiko. Das stößt auch bei Medizinern auf Kritik. So verglich Winfried V. Kern, Leiter der der Infektiologie am Universitätsklinikum Freiburg, das Vorgehen von Söder mit dem von Donald Trump.
    Söder mach öffentlich Druck auf die unabhängige Stiko. Das stößt auch bei Medizinern auf Kritik. So verglich Winfried V. Kern, Leiter der der Infektiologie am Universitätsklinikum Freiburg, das Vorgehen von Söder mit dem von Donald Trump. Foto: picture alliance/dpa | Matthias Balk / picture alliance / ASSOCIATED PRESS | LM Otero

    Der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder hat öffentlich gefordert, dass die Ständige Impfkommission (Stiko) eine Impfung von Kindern ab 12 Jahren empfiehlt. Dabei griff der Ministerpräsident auch ganz offen die Kompetenz der Stiko an. Im Gegensatz zur Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) sei die Stiko eine ehrenamtliche Organisation, sagte Söder im Interview mit dem Politikmagazin Kontrovers. Die EMA seien die Profis, so Söder. Die EMA hat Corona-Impfungen für Kinder mit dem Impfstoff von Biontech ab 12 Jahren zugelassen. 

    "Diskreditierung erinnert mich an Donald Trump"

    Dass Söder nun öffentlich Druck auf die unabhängige Stiko gemacht hat, stößt auch bei Medizinern auf Kritik. So verglich Winfried V. Kern, Leiter der der Infektiologie am Universitätsklinikum Freiburg, das Vorgehen von Söder mit dem von Donald Trump. Auf Twitter schrieb Kern zu den Angriffen von Söder auf die Stiko: "Eine Diskreditierung, die (mich zumindest) an den ehemaligen POTUS erinnert." POTUS steht dabei für President of the United States, also für den Präsidenten der Vereinigten Staaten. "Wäre mir peinlich, so eingruppiert zu werden", schreibt er in dem Post weiter. "Die STIKO-Mitglieder werden sich Konsequenzen überlegen (müssen)."  Unterstützung erhält die Stiko auch von Virologe Jonas Schmidt-Chanasit. Er schrieb auf Twitter: "Zum Glück ehrenamtlich und unabhängig und 'Profis' seit Jahrzehnten #STIKO"

    Stiko verteidigt Entscheidung

    Thomas Mertens, Vorsitzender der Stiko, hat die Entscheidung der Kommission verteidigt. Bei Markus Lanz erläuterte er auch, warum die Stiko keine generelle Impf-Empfehlung für Kinder ab 12 Jahren ausspricht. Außerdem meinte er: "Gesunde Kinder würde ich im Augenblick nicht impfen lassen."

    Stiko-Vorsitzender: "Gesunde Kinder würde ich im Augenblick nicht impfen lassen"

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