Der Klassiker unter den deutschen Castingshows «Deutschland sucht den Superstar» geht im kommenden Frühjahr in die 22. Staffel, die Dreharbeiten laufen seit Kurzem. Neben Dauerbrenner Dieter Bohlen sitzen mit Ballermann-Star Isi Glück und Rapper Bushido zwei Neulinge in der Jury - wie fast jede Staffel. Bei der Konkurrenz von ProSiebenSat.1 ist das anders. Die Macher von «The Voice of Germany» greifen meist auf altbewährte Promi-Coaches zurück - so auch in der 15. Staffel, die am Donnerstag (25.9., 20.15 Uhr, ProSieben) startet.
Auf den kultig-roten, sich drehenden Coaching-Stühlen sitzt dann etwa Rea Garvey. Der Ire (52, «Supergirl») ist schon zum siebten Mal dabei, zuletzt saß er dort vor drei Jahren. Bei der Show-Premiere 2011/2012 betreute der «Voice»-Dino den späteren ESC-Teilnehmer Michael Schulte.
Der in Spanien aufgewachsene Songwriter Nico Santos (32, «Better») ist zum vierten Mal im Format zu sehen. «Es ist sehr lustig, weil die Dynamik dieses Jahr so anders ist als sonst. Es fühlt sich manchmal wie ein Clash der Generationen an», sagte er der dpa.
Im Geburtsjahr von Shirin David feiern die Fantas ihr viertes Album
Damit meint Santos vor allem die Rap-Oldies Michi Beck und Smudo (zum sechsten Mal bei «The Voice»), die er zuvor kurioserweise noch nie persönlich kennengelernt habe. Die 57-Jährigen brachten mit den Fantastischen Vier («Die Da») 1995 schon ihr viertes Album heraus - in dem Jahr wurde Shirin David gerade erst geboren.
Die 30-jährige Rapperin («Bauch Beine Po»), nach 2023 zum zweiten Mal dabei, repräsentiert die junge Generation, die vor allem online stattfindet. Sie hat bei Instagram 6,5 Millionen Follower - fünfmal so viele wie alle anderen Coaches zusammen.
Die Suche nach der eigenen Gesangsstimme
Durch soziale Medien und Streamingdienste kann heutzutage jeder Newcomer seine Songs online präsentieren, die Gewinnerinnen und Gewinner von Castingshows haben es immer schwerer, in der Masse hervorzustechen. Die Siegerinnen der letzten drei «Voice»-Staffeln (Anny Ogrezeanu, Malou Lovis Kreyelkamp und Jennifer Lynn) dürfte kaum noch jemand in Erinnerung haben.
Umso wichtiger ist es, das Publikum mit seiner Stimme zu emotionalisieren, so wie in der Auftaktfolge Vasco José Mano aus München. Doch das sei gar nicht so einfach, sagt Santos. «Ich finde, 50 Prozent haben es von Natur aus und 50 Prozent lernen es.» Er habe am Anfang seiner Karriere auch Probleme gehabt. «Ich weiß noch genau, als in den ersten Jahren ein Produzent zu mir sagte: „Ganz ehrlich, Nico, du hast deine Gesangsstimme noch nicht gefunden.“ Und das ging nur durch Üben, Üben, Üben.» Es könne ein langer Prozess sein, durch seinen Gesang Emotionen zu vermitteln.
Der Mann für die zweite Chance
Und weil es manchmal etwas dauern kann, gibt «The Voice» auch diesmal wieder ausgeschiedenen Talenten eine zweite Chance - in Form einer online ausgestrahlten Comeback-Stage. Die wird diesmal moderiert vom britischen Sänger Calum Scott («Dancing On My Own»). Der 36-Jährige wurde vor zehn Jahren durch die Castingshow «Britain's Got Talent» bekannt und trat in den vergangenen Jahren schon mehrfach bei «The Voice of Germany» auf - also auch hier setzen die Macher auf bewährte Gesichter.


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