Der harte Lockdown mit Ausgangsbeschränkungen während der ersten Corona-Welle hat in den USA und Europa nahezu keine Leben gerettet. Masken dagegen sind offenbar höchst wirkungsvoll. Das wollen Wissenschaftler der Johns-Hopkins-Universität in einer Meta-Studie herausgefunden haben.
Geringe oder gar keine Auswirkungen
Dazu hatten sie mehr als 18.000 weltweite Studien zu den Folgen der Pandemie ausgewertet und dabei nur die herausgefiltert, die sich mit Übersterblichkeit beschäftigen. Der Analyse zufolge hatten die Corona-Maßnahmen in den USA und in Europa nur geringe oder gar keine Auswirkungen auf die Zahl der Todesfälle.
Ausgangsbeschränkungen wirkungslos?
Die Ausgangsbeschränkungen verringerten während der frühen Phase der Pandemie 2020 die Covid-19-Sterblichkeit um etwa 0,2 Prozent. "Wir finden keine Beweise dafür, dass Abriegelungen, Schulschließungen, Grenzschließungen und die Einschränkung von Versammlungen einen spürbaren Einfluss auf die Covid-19-Sterblichkeit hatten", so ein Statement der Wissenschaftler in dem Bericht.
Masken sind effektiv!
Einen deutlichen Effekt hatten demnach aber Masken für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Betrieben oder Geschäften. Sie hätten die Zahl der Toten um knapp 24 Prozent reduziert. Auch dank der Bar- und Restaurantschließungen starben 15 Prozent weniger Menschen. Die Kontaktbeschränkungen sollen gerade einmal drei Prozent gerettet haben. Kaum effektiv waren zudem die geschlossenen Schulen mit 0,1 Prozent weniger Toten. Bei den geschlossenen Grenzen konnten die Forscher überhaupt keine Auswirkungen messen.
Virologe: "Schlussfolgerungen bei Meta-Studien sind schwierig"
Der Virologe Klaus Stöhr äußerte sich bei Twitter zur Studie und betonte, dass allgemeingültige Schlussfolgerungen bei Meta-Analysen schwierig seien. Das Fazit der Forscher lautet dennoch: Die Wirkung von Lockdowns in der ersten Welle war gering bis nicht vorhanden.