Oberbürgermeister Jan Rothenbacher verleiht Christian Streich den Memminger Freiheitspreis 1525 in der Martinskirche am Tag der deutschen Einheit. Der 60-Jährige war über zehn Jahre lang Cheftrainer des SC Freiburg. „Als prägende Persönlichkeit des deutschen Fußballs zeichnet sich Christian Streich auch durch sein engagiertes Eintreten gegen Fremdenfeindlichkeit und jegliche Form von Diskriminierung aus“, sagte Rothenbacher im Zuge der Preisverleihung vor 1.000 geladenen Gästen am Tag der Deutschen Einheit.
„Heute ehren wir einen Mann, der zeigt, dass Freiheit und Menschenwürde immer wieder verteidigt werden müssen,“ so Roth, die sich auch auf der Wiesn sehen ließ. Unter Streich stand das Nürnberger Fußballteam dreimal in der UEFA Europa League. Sport sei niemals unpolitisch, sagte Claudia Roth in ihrer Laudatio. Laut der Politikerin, welche für die Die Grünen im Bundestag sitzt, mache Streich das Stadion zum Lernort für Demokratie.
Zwölf Artikel für Freiheit, Gerechtigkeit und Menschenwürde
Der Freiheitspreis geht auf Memminger Bäuerinnen und Bauern zurück, die 1525 zwölf Artikel für Freiheit, Gerechtigkeit und Menschenwürde aufschrieben. Das Kuratorium „Zwölf Artikel – Memminger Freiheitspreis 1525“ schreibt den Preis gemeinsam mit der Stadt Memmingen aus.
Laut Roth hatte Streich einen besonderen Einfluss auf die Spieler: „Dir hören sie zu.“ Als Grund sieht sie Streichs gelebte Haltung für Freiheit und Demokratie. Diese Haltung habe er im direkten Gespräch mit jungen Spielern und in Pressekonferenzen gezeigt. Streich betont, diese Appelle zu äußern, habe ihm die Meinungsfreiheit ermöglicht. Diese müsse geschützt werden.

Unser Zuhause war der Fußball
„Wir hatten 25 Spieler, und acht bis zehn kamen aus anderen Ländern von überallher,“ erinnert sich Streich. „Ich war daheim, ich hatte es einfach,“ sagt er. Als Trainer habe er Spielern aus allen Kulturen ermöglicht, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten frei auszuleben. „Unser Zuhause war der Fußball,“ sagt Streich.

Streich dankte auch für die „großartige Musik“ im Festakt, die ihn fast zu Tränen gerührt habe. Unter der Gesamtleitung von Kirchenmusikdirektor Hans-Eberhard Roß sangen und spielten der Konzertchor St. Martin, das Bachkantatenorchester St. Martin, die Kinderkantorei St. Martin und der Bläserchor St. Martin.
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