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Männer mit Sexvideos erpresst - Mitglied von "Sexpresser-Bande" (24) in 33 Fällen angeklagt

Mindestens 295.000 Euro Schaden

Männer mit Sexvideos erpresst - Mitglied von "Sexpresser-Bande" (24) in 33 Fällen angeklagt

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    Ein Mann ist als Mitglied einer "Sexpresser-Bande" angeklagt worden. (Symbolbild)
    Ein Mann ist als Mitglied einer "Sexpresser-Bande" angeklagt worden. (Symbolbild) Foto: IMAGO / Waldmüller

    Die Zentralstelle Cybercrime Bayern hat einen 24-jährigen Sicherheitsmitarbeiter aus München wegen banden- und gewerbsmäßiger Erpressung in Form von "Sextortion" angeklagt. Dem aus der Elfenbeinküste stammenden Angeschuldigten wird vorgeworfen, als Mitglied einer größeren Bande für den Empfang und die Weiterleitung der erpressten Gelder, in 24 vollendeten und neun versuchten Fällen der Erpressung durch Sexvideos, zuständig gewesen zu sein.

    Männer sollen sexuelle Handlungen an sich vornehmen

    Laut einer Pressemitteilung der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg war seit Ende 2019 in Deutschland und im benachbarten Ausland eine Bande aktiv, die Männer unter Androhung der Veröffentlichung von sexuellem Videomaterial zur Zahlung von Geldbeträgen erpresste. Dabei stellten die Bandenmitglieder Kontakt zwischen den geschädigten Männern und Frauen, die zu der Bande gehörten, her. Über Dating-Portale oder soziale Netzwerke schrieben die Frauen die Opfer anschließend an. Sie suggerierten, dass Interesse an einer Freundschaft auf sexueller Basis bestehe. Nachdem die weiblichen Personen sich im Rahmen der daraufhin geführten Videochats ausgezogen und sexuelle Handlungen an sich vorgenommen hatten, wurden die Geschädigten zu vergleichbaren Handlungen aufgefordert.

    Täter filmen Geschädigte und verlangen Geld

    Wenn die geschädigten Männer der Aufforderung dann nachkamen, filmten die Täter dies online mit und speicherten die Videos - ohne dass die gutgläubigen Geschädigten dies wussten und hiermit einverstanden waren. Im Anschluss spielten die Täter den Geschädigten die Videos vor und verlangten die Überweisung eines Geldbetrags. Andernfalls werde das Filmmaterial online gestellt oder gezielt an Kontaktpersonen bzw. Freunde der Geschädigten verschickt. 

    Der Angeschuldigte empfing das erpresste Geld und leitete es weiter

    Nach intensiven Ermittlungen der Kriminalpolizeiinspektion Würzburg und der Zentralstelle Cybercrime Bayern konnte dann Anfang März 2022 der 24-jährige Sicherheitsmitarbeiter festgenommen werden. Er befindet sich seitdem ununterbrochen in Untersuchungshaft. Die Auswertung der Bankkonten des Angeschuldigten ergab eine Vielzahl geschädigter Männer im In- und Ausland. Insgesamt beläuft sich die Summe der erpressten Gelder auf mindestens 295.000 Euro, die der Beschuldigte empfangen und teilweise in sein Heimatland, die Elfenbeinküste, weitergeleitet hat.

    Freiheitsstrafe zwischen einem und 15 Jahren

    In der im Juli 2022 erhobenen Anklage wird dem 24-jährigen Angeschuldigten deshalb gewerbs- und bandenmäßige Erpressung in 33 Fällen vorgeworfen, wobei es in neun Fällen beim Versuch blieb. Das Gesetz sieht für jeden Einzelfall als Strafrahmen eine Freiheitsstrafe von einem bis zu fünfzehn Jahren vor. Über die Zulassung der Anklage und die Eröffnung des Hauptverfahrens muss das Amtsgericht München noch entscheiden.

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