Mehr als die Hälfte der weltweiten Sonnenblumenölproduktion wird aus Blumen hergestellt, die in der Ukraine und Russland angebaut werden. Der Konflikt hat die Versorgung hart getroffen. Ob Pommes Frites oder Pfannengerichte, der Krieg macht sich mittlerweile – zumindest finanziell - in den Küchen der Welt bemerkbar. Speiseöl wird zu Rekordpreisen verkauft.
Kostenanstieg zwischen 200 und 300 Prozent
Mit dem Anstieg des Ölpreises seien die Kosten um 200 bis 300 Prozent gestiegen, berichtet eine Restaurantmitarbeiterin in London gegenüber dem News-Portal Euronews. In London wurde die Lage noch dadurch verschlimmert, dass die Käufer in der Gastronomie auf jeweils zwei Fässer Sonnenblumenöl beschränkt waren. Öl ist die Basis für viele Gerichte - früher kosteten 20 Liter Sonnenblumenöl 20 englische Pfund und jetzt bis zu 60 Pfund.
Preishöchststände bei anderen Pflanzenölen
Die Verknappung von Sonnenblumenöl hat die Preise anderer Pflanzenöle weltweit in die Höhe getrieben. Soja, Raps und Palmöl - alle haben jüngst Preishöchststände erreicht. Schon vor dem Krieg in der Ukraine gab es durch die Corona-Pandemie bedingt Lieferprobleme. Dazu kamen extreme Wetterbedingungen an bestimmten Orten der Welt. Jetzt trägt der Krieg zusätzlich dazu bei, dass die Rohstoffpreise noch weiter steigen. Durch den Krieg sitzen Millionen Tonnen Sonnenblumenöl, die für den europäischen Markt bestimmt waren, in der Ukraine fest.
Reserven schwinden dahin
Das Angebot ist gering, die Nachfrage groß. Ein britischer Produzent von Sonnenblumenöl sagt im Interview mit Euronews: "Was wir noch an Sonnenblumen haben, wird in den nächsten Wochen aufgebraucht sein. Wir wissen nicht genau wieviel und wie lange. Diese Probleme können sich noch weit bis ins Jahr 2023 hineinziehen." Händler suchen nach Lösungen, und hoffen darauf, verstärkt in Rumänien Sonnenblumen ernten zu können.