Startseite
Icon Pfeil nach unten
Unterhaltung
Icon Pfeil nach unten

Kommt es in bayerischen Kliniken zur Triage? - Das Wichtigste zusammengefasst

Krankenhäuser an Belastungsgrenze

Kommt es in bayerischen Kliniken zur Triage? - Das Wichtigste zusammengefasst

    • |
    • |
    Die vierte Corona-Welle bringt viele Intensivstationen in Deutschland an ihre Belastungsgrenze. (Symbolbild)
    Die vierte Corona-Welle bringt viele Intensivstationen in Deutschland an ihre Belastungsgrenze. (Symbolbild) Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Jens Büttner

    Deutschland befindet sich mitten in der vierten Coronawelle und die Krankenhäuser spüren die Auswirkungen besonders heftig. Immer öfter fehlt einigen Einrichtungen der nötige Platz um die schweren Krankheitsfälle zu versorgen. Besonders in Bayern stoßen viele Kliniken an ihre Grenzen. Wenn die Zahlen weiter so steigen, kann es durchaus zur Triage in den Krankenhäusern kommen. 

    Was bedeutet Triage?

    Der Begriff "Triage" stammt aus dem Französischen und bedeutet soviel wie "Auswahl" oder "Sortierung". Der russische Arzt Nikolai Iwanowitsch Pirogow (1810-1881) entwickelte das Konzept während des Krimkrieges in den Jahren 1853-1856. Anhand einer Einstufung der Patienten wird so entschieden, wer zuerst behandelt werden soll. Diese Methode wird auch in modernen Notaufnahmen angewendet. Im Normalfall wird derjenige mit der schwersten Verletzung zuerst behandelt. In Krisenzeiten jedoch werden die Patienten bevorzugt, die die größerer Chance auf Genesung haben. Das stellt das Klinikpersonal vor schwere Entscheidungen und moralische Dilemmas. 

    Die aktuelle Lage

    Aktuell sind die Infektionszahlen in Deutschland alarmierend. Besonders in Bayern ist die Lage sehr besorgniserregend. Das wird besonders deutlich bei der Verfügbarkeit der Intensivbetten. Laut Divi müssen von 867 Corona-Erkrankten 450 beatmet werden. Von insgesamt 3.156 verfügbaren Intensivbetten sind nach aktuellem Stand 2.860 belegt. Damit bleiben nur 296 Betten frei, 114 davon sind für Corona-Patienten gedacht. 

    Schwäbische Regierung reagiert drastisch

    Die Folgen sind dramatisch. In einer Pressemitteilung hat die Regierung Schwaben bereits mitgeteilt, dass bis zum 31.01.2022 alle aufschiebbaren stationären Behandlungen untersagt sind. So soll die Versorgung von Notfällen und Corona-Patienten gesichert werden. Weiter heißt es in dem Schreiben:  "Aktuell können nicht mehr alle Corona-Intensivpatienten in jedem der drei Rettungsdienstbereiche in Schwaben medizinisch versorgt werden. Eine wachsende Zahl muss unter großem medizinischem und organisatorischem Aufwand in andere Häuser innerhalb Schwabens oder in andere Regierungsbezirke verlegt werden." Abschließend richtet die schwäbische Regierung noch einen eindringlichen Appell an die Bevölkerung, die Impfungen voranzutreiben und empfiehlt eine Auffrischungsimpfung schon nach fünf Monaten.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden