Der Generalsekretär der CSU Stephan Mayer ist nach nur wenigen Wochen im Amt zurückgetreten. Als Grund für seinen Rücktritt gab er in einer offiziellen Erklärung gesundheitliche Probleme an. Nun wurde jedoch bekannt, dass Mayer einen Journalisten massiv bedroht haben soll.
Reporter bedroht und erpresst
Der Burda-Verlag wirft dem 48-Jährigen vor, einen Reporter des Magazins "Bunte" in zwei Telefonaten massiv bedroht zu haben. Demnach solle er dem Reporter mit Vernichtung und Verfolgung gedroht haben. Außerdem verlangte er 200.000 Euro Schmerzensgeld, die der Journalist sofort überweisen sollte. Laut Medienberichten hat der Burda-Verlag rechtliche Schritte eingeleitet.
Mayer: Berichterstattung "rechtswidrig"
Auch auf diese Vorwürfe geht Mayer in seiner Erklärung ein. Er bezeichnete die Berichterstattung des Journalisten als rechtswidrig. Jedoch räumte er ein, das seine Wortwahl nicht angemessen gewesen wäre. Er bedauere den Vorfall sehr. Erst Ende Februar war Mayer auf Vorschlag von Ministerpräsident Markus Söder zum Generalsekretär gekürt worden.
Ministerpräsident Söder: "Ein bitterer Tag"
Am Mittwochvormittag hat Bayerns Ministerpräsident Söder zu dem Rücktritt des CSU-Generalsekretär Stephan Mayer Stellung bezogen. "Heute ist ein bitterer Tag", sagte Söder zu Beginn der Pressekonferenz. Er bestätigte, dass es Mayer gesundheitlich wirklich nicht gut ginge. Mit seiner Arbeit als Generalsekretär waren sowohl Söder als auch die anderen Parteimitglieder sehr zufrieden.
Nachfolge noch offen
Die Worte an den Journalisten verurteilte Söder als "unangemessen", "inakzeptabel" und entsprächen nicht dem Stil der Partei. Mayer habe sich gestern auch schriftlich dafür entschuldigt. Der Rücktritt und der Zustand von Mayer bezeichnete Söder als "menschliche Tragödie" und er wünschte Stephan Mayer noch gute Besserung. Über eine mögliche Nachfolge äußert sich der bayerische Ministerpräsident nicht.