Der Hamburger Intensivmediziner Stefan Kluge warnt vor einer möglicherweise gefährlicheren Corona-Variante im Herbst. Gegenüber der Funke-Mediengruppe sagte der Leiter der Klinik für Intensivmedizin an der Uni-Klinik Hamburg-Eppendorf Stefan Kluge: "Wir sollten aber darauf vorbereitet sein, dass noch einmal eine Variante kommen kann, die zu einer höheren Krankheitsschwere führt, als dies derzeit bei der Omikron-Variante der Fall ist."
Kritik an "Killervirus"-Äußerung von Lauterbach
Aktuell könne keine Expertin und kein Experte sicher sagen, welche Variante im Herbst kommen werde. Die Entwicklung des Coronavirus sei ungewiss. Gleichzeitig kritisierte Kluge den von Gesundheitsminister Karl Lauterbach verwendeten Begriff "Killervirus". Es gebe Infektionen, die eine höhere Sterblichkeit verursachen, als das Coronavirus, so Kluge gegenüber der Funke-Mediengruppe weiter.
Weitere Impfungen helfen
Für den Intensivmediziner aus Hamburg ist die wichtigste Maßnahme eine weitere Impfkampagne, die sich besonders an ungeimpfte Menschen aus der Gruppe der Ü60-Jährigen richtet. Eine größere Grundimmunisierung der Bevölkerung würde deutlich helfen, so Kluge weiter. Zudem müssten die bestehenden Impfstoffe fortentwickelt werden. Stefan Kluge ist auch Mitglied im Präsidium der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI).