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Indische Mutation auf dem Vormarsch: Impfstoffe wirken weniger gut

"Besorgniserregende Variante"

Indische Mutation auf dem Vormarsch: Impfstoffe wirken weniger gut

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    Laut einer Studie der britischen Gesundheitsschutzbehörde Public Health wirken die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und AstraZeneca auch gegen die indische Untervariante B.1.617.2. (Impfung-Symbolbild)
    Laut einer Studie der britischen Gesundheitsschutzbehörde Public Health wirken die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und AstraZeneca auch gegen die indische Untervariante B.1.617.2. (Impfung-Symbolbild) Foto: KitzD66 von Pixabay

    Die indische Coronavirus Mutation (B.1.617) sorgt derzeit häufig für Schlagzeilen. Zuletzt mussten im nordrhein-westfälischen Velbert 189 Bewohner eines Hochhaus-Komplexes in Quarantäne, nachdem dort bei einer Frau die indische Mutante nachgewiesen worden war. Anschließende Reihentests ergaben 26 positive Tests in insgesamt sieben Familien - wobei auch hier die indische Mutation bestätigt wurde. 

    Verbreitung

    Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) wurde die Variante B.1.617 (bestehend aus den Untervarianten B.1.617.1, B.1.617.2 und B.1.617.3) zum ersten Mal im Herbst im indischen Bundesstaat Maharashtra nachgewiesen. Mittlerweile ist die Variante auch in Großbritannien stark verbreitet. Das RKI stuft Großbritannien und Nordirland daher als Virusvarianten-Gebiet ein.  In der vergangenen Woche wurde die indische Mutation in Deutschland in etwa zwei Prozent der Fälle nachgewiesen. Ihr Anteil sei in den letzten Wochen allerdings stetig angestiegen, so das RKI. Insgesamt wurden 151 Fälle der Mutation in ganz Deutschland festgestellt, 30 davon in Bayern. Jeden Mittwoch veröffentlicht das RKI ausführliche Berichte über die verschiedenen Virusvarianten in Deutschland. 

    Gefahr

    Das RKI stuft die indische Mutation aktuell als "Besorgniserregende Variante" (VOC) ein. Demnach wird die indische Mutation derzeit mit einer reduzierten Wirksamkeit der Immunantwort in Verbindung gebracht. Die Immunantwort ist die Reaktion des Immunsystems auf die Konfrontation des Körpers mit einem fremden oder bereits bekannten Erreger.  "Außerdem gibt es Hinweise, dass einige der Mutationen dieser Variante ihre Übertragbarkeit erhöhen könnten", so das RKI. Insbesondere gebe es Hinweise darauf, dass die Untervariante B.1.617.2 zumindest genauso ansteckend sei wie die britische Variante. Auch die britische Variante wird vom RKI als "Besorgniserregende Variante" eingestuft. Sie macht in Deutschland etwa 90 Prozent der Fälle aus. 

    Wirken die Impfstoffe

    Laut einerStudie der britischen Gesundheitsschutzbehörde Public Health wirken die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und AstraZeneca auch gegen die indische Untervariante B.1.617.2. Allerdings verringert sich die Effektivität der Impfstoffe.

    • Zwei Wochen nach der zweiten Dosis schützt der Impfstoff von Biontech/Pfizer zu 88 Prozent gegen eine Erkrankung durch die indische Mutation B.1.617.2. Zum Vergleich: Bei der britischen Variante schützt der Impfstoff zu 93 Prozent. 
    • Nach der zweiten Impfung mit AstraZeneca besteht ein 60-prozentiger Schutz gegen eine Erkrankung durch die indische Mutation. Bei der britischen Variante wirkt AstraZeneca zu 66 Prozent. 
    • Drei Wochen nach der Erstimfpung wirkten beide Impfstoffe zu 33 Prozent gegen die indische Mutation, verglichen mit 50 Prozent bei der britischen Mutation. 
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