Es ist ein Phänomen, das schon zu Beginn der Corona-Pandemie für Kopfschütteln und Unverständnis gesorgt hat: Das sogenannte Hamstern. Angesichts des Krieges in der Ukraine haben einige Deutsche wieder damit begonnen, schlagartig große Mengen von einzelnen Produkten zu kaufen. War es während Corona noch Toilettenpapier und Nudeln, die gehamstert wurden, sind es dieses Mal besonders Mehl und Sonnenblumenöl. Aber warum?
Kein Grund zum Hamstern
Ein Grund dafür ist, dass die Ukraine und Russland die größten Lieferanten für Sonnenblumenöl sind. Doch muss man jetzt gleich hamstern? Geht es nach der Meinung von mehreren Experten ist die Antwort eindeutig nein. Denn selbst sollte das Sonnenblumenöl knapp werden, gibt es genügend Alternativen, wie beispielsweise Rapsöl, Olivenöl, Kokosöl oder Butterschmalz, die nicht aus Russland oder der Ukraine importiert werden. Auch das Hamstern von Mehl ergibt Experten zufolge keinen Sinn. Nach Frankreich ist Deutschland der zweitgrößte Weizenproduzent Europas und importiert ohnehin kein Brotgetreide. Mit einer Knappheit ist also nicht zu rechnen. Hamsterkäufe sorgen sogar eher dafür, dass die Preise weiter steigen und die Waren ungerecht verteilt werden und schaden so dem Endverbraucher.
Notvorrat durchaus empfohlen
Es sollte natürlich nicht unerwähnt bleiben, dass es durchaus Sinn macht, stets einen Notvorrat zu Hause zu haben. Wichtig dabei ist, dass man den Notvorrat nicht auf einmal durch Hamsterkäufe anhäuft, sondern stets einen gewissen Vorrat zu Hause hat und nur bei Bedarf Produkte in normalen Mengen nachkauft. Die Bundesregierung empfiehlt den Notvorrat so anzulegen, dass man im Notfall für zehn Tage versorgt ist. Das gilt für Situationen, wie beispielsweise Quarantäne, Hochwasser, Stürme oder Stromausfälle. Die Bundesregierung empfiehlt, folgenden Notvorrat zu Hause zu haben (pro Person):
- Getränke: 20 Liter, 2 Liter Flüssigkeit pro Person/Tag zum Trinken und Kochen
- Getreide, Getreideprodukte: 3,5 kg zum Beispiel Brot, Kartoffeln, Nudeln, Reis
- Gemüse, Hülsenfrüchte: 4 kg zum Beispiel Karotten, Knoblauch, Zwiebeln, Sellerie, Kürbis, Steckrüben
- Obst, Nüsse: 2,5 kg zum Beispiel Obst in Dosen oder Gläsern, Äpfel, Orangen, Zwetschgen
- Milch, Milchprodukte: 2,6 kg H-Milch oder Milchpulver
- Fisch, Fleisch, Eier: 1,5 kg
- Fette, Öle: 0,357 kg