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Riesenzecke Hyalomma bringt neue Krankheiten nach Deutschland

Gesundheitsgefahren

Größer, schneller und aktiver: Hyalomma-Zecken bringen neue Krankenheiten

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    Hyalomma-Zecken werden seit einigen Jahren regelmäßig in Deutschland gefunden.
    Hyalomma-Zecken werden seit einigen Jahren regelmäßig in Deutschland gefunden. Foto: picture alliance/dpa | Fabian Sommer

    Mit den allmählich steigenden Temperaturen werden die Zecken wieder aktiver. Gleichzeitig verbringen viele Menschen auch wieder deutlich mehr Zeit im Freien. Damit steigt dann das Risiko von einer Zecke gebissen zu werden. 

     Zeckenbisse können gefährlich werden

    Weltweit sind rund 650 Zeckenarten bekannt - rund 20 davon kommen auch in Deutschland vor. Die Tiere lauern besonders in hohem Gras, in Büschen oder Hecken und beißen sich auch gerne an Menschen fest. Während die meisten Bisse der Tiere in erster Linie als ekelig empfunden werden, kann es in einigen Fällen aber auch zu teils gefährlichen Infektionen kommen. Die Tiere können unter anderem die Lyme-Borreliose oder die Erreger der Frühsommer-Meningoenzephalitis übertragen. Beide Erreger können schwere Krankheitsverläufe auslösen. 

     Klimawandel fördert Vorkommen von Hyalomma-Zecken in Deutschland 

    Während viele Menschen mittlerweile an Zeckenarten wie den Gemeinen Holzbock oder die Auwaldzecke gewöhnt sind, machen sich in Deutschland nun auch neue Zeckenarten breit. Besonders unangenehm und ebenfalls nicht ungefährlich sind die sogenannten Hyalomma-Zecken. Exemplare der Hyalomma sind in den vergangenen Jahren immer wieder in Deutschland gefunden worden. Die Tiere könnten sich in unseren Breitengraden zusehends wohler fühlen. Der Grund dafür ist die Klimaerwärmung. Milde Winter ermöglichen den neuen Blutsaugern ein Überleben.

    Info-Überblick Hyalomma-Zecken

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    • deutlich größer als heimische Zecken
    • verfolgen ihre Beute über mehrere hundert Meter
    • können Krim-Kongo-Fieber und Zecken-Fleckfieber übertragen
    • jede zweite Hyalomma-Zecke in Deutschland trug potentiell gefährliche Erreger

     Hyalomma in Deutschland: Funde auch in Baden-Württemberg

    Die Hyalomma-Zecken waren üblicherweise vor allem in warmen und südlichen Ländern anzutreffen. Experten vermuten, dass die Tiere über Zugvögel nach Mitteleuropa und Deutschland eingeschleppt werden. Seit 2015 gibt es immer wieder Funde dieser Tiere. Laut dem "European Centre for Disease Prevention and Control" ist beispielsweise die Art hyalomma marginatium in weiten Teilen Spaniens, Portugals, Südfrankreichs und auch vielen südosteuropäischen Ländern zu Hause. Allerdings sind in den letzten Jahren auch immer wieder Hyalomma-Zecken in Deutschland entdeckt worden. Betroffen sind u.a. Regionen im Nordwesten Deutschlands, Mitteldeutschlands und in Baden-Württemberg. Das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg geht davon aus, dass einige der gefundenen Tiere bereits in Deutschland überwintert haben. 

    Hyalomma-Zecken sind größer, aktiver und schneller

    Die Hyalomma-Zecken unterscheiden sich deutlich von den sonst in Deutschland heimischen Zeckenarten. Die Tiere gehören zu den Schildzecken und haben Augen, sie sind deutlich größer als heimische Zeckenarten und können vollgesogen sogar eine Größe von bis zu zwei Zentimetern erreichen. Am häufigsten befallen die Tiere in ihrem heimischen Umfeld Vögel, Rinder, Füchse oder Wildschweine. Im Gegensatz zu den uns bekannten Zeckenarten warten Hyalomma-Zecken aber nicht auf ihre Beute. Dank ihrer Augen soll Hyalomma ihre Beute sogar auf eine Entfernung von bis zu zehn Metern erkennen und sogar mehrere hundert Meter verfolgen können. Als Jäger können die Tiere auch entsprechend schnell werden. 

     Neue Krankheitserreger durch Hyalomma-Zecken

     Während der Gemeine Holzbock beispielsweise Borreliose- oder FSME-Erreger übertragen kann, drohen durch Bisse von Hyalomma-Zecken andere Krankheiten. Die Riesenzecken gelten als Hauptüberträger des sogenannten Krim-Kongo-Hämorrhagischen-Fiebers. Dieses wird durch einen Virus ausgelöst. Die Tiere können allerdings auch das Zecken-Fleckfieber übertragen. Laut dem Deutschen Ärzteblatt sei in jeder zweiten, in Deutschland gefundenen Hyalomma-Zecke, dieser Erreger gefunden worden, wie Analysen der Universität Hohenheim ergaben. Allerdings sei bislang erst ein Verdachtsfall im Jahr 2019 für eine Übertragung des Zecken-Fleckfiebers in Deutschland erfasst worden, so das Ärzteblatt weiter. 

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