Am Donnerstagabend wollen die Gesundheitsminister von Bund und Ländern über neue Isolations- und Quarantäneregeln in Deutschland beraten. Nachdem einzelne Länder wie Bayern oder Sachsen die Isolationsdauer schon selbstständig verkürzt haben, sei das Ziel der Beratung nun wieder eine einheitliche Positionierung, wie ein Sprecher des Gesundheitsministeriums von Sachsen-Anhalt im Voraus mitteilte.
Ärzte verlangen einheitliche Regeln
Mediziner fordern, dass für die Isolation von Menschen, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben, wieder in ganz Deutschland gleiche Regelungen gelten. Der Vorsitzenden der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Susanne Johna, zufolge braucht es dafür "klare Regelungen, die sich nicht von Land zu Land unterscheiden". Das sagte sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Weiterhin gab Johna zu bedenken, dass eine Aufhebung der Isolation nach fünf Tagen nur bei einem negativen Testergebnis und 48-stündiger Symptomfreiheit sinnvoll sei.
In Bayern müssen Infizierte sich aktuell nur fünf Tage isolieren
Nachdem Bund und Länder Anfang Mai Pläne für eine Umstellung der Isolation von Infizierten auf Freiwilligkeit hatten, die allerdings wieder zurückgenommen wurden, haben einzelne Bundesländer die Isolationsdauer im Alleingang gekürzt. In Bayern müssen Corona-Infizierte derzeit nur noch fünf Tage in Isolation. Diese fünf Tage sind aber verpflichtend. Auch in Thüringen sollen Infizierte sich ab Mai nur noch fünf Tage isolieren müssen. In Sachsen gilt ebenfalls eine ähnliche Regelung.