Aktuell gilt: Muss ein Arbeitnehmer in amtlich angeordnete Quarantäne und kann deshalb nicht arbeiten, hat er einen Anspruch auf Lohnersatzzahlungen. Für Arbeitnehmer, die nicht gegen das Coronavirus geimpft sind, könnte sich das bald ändern.
Keine Lohnfortzahlung bei Quarantäne
Gesundheitsminister Jens Spahn hat sich dafür ausgesprochen, dass ungeimpfte Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen Lohnabzüge hinnehmen müssen, sollten sie wegen Corona in Quarantäne müssen. Das berichtet unter anderem die "Bild"-Zeitung. Demnach verwies der Gesundheitsminister darauf, dass die Entscheidung darüber in der Verantwortung der Bundesländer liegt. Doch er könne es sehr gut nachvollziehen, wenn ungeimpfte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer keinen Anspruch auf Lohnfortzahlung hätten, sollten sie in Quarantäne müssen.
Der Steuerzahler als Argument
Laut Spahn könnten die aktuellen Regelungen so umgeändert werden, dass der Anspruch entfalle, wenn die Quarantäne durch eine Impfung vermeidbar gewesen wäre. Als Argument nennt der Gesundheitsminister die hohen Kosten. "Am Ende sind es die Steuerzahler, die die Lohnersatzleistung finanzieren - für jemanden, der sich hätte impfen lassen können", wird Spahn in der "Bild" zitiert. "Ich sehe nicht ein, warum auf Dauer andere zahlen sollen, wenn sich jemand nicht für die kostenlose Impfung entscheidet, wenn er könnte", heißt es weiter. Nach Angaben der "Bild" sind in den vergangenen eineinhalb Jahren insgesamt 458 Millionen Euro an Kosten für Lohnfortzahlungen entstanden.
Erste Länder beschließen Stopp
In Baden-Württemberg bekommen Ungeimpfte im Fall einer Quarantäne ab dem 15. September keine Entschädigung mehr. In Rheinland-Pfalz gilt dasselbe ab dem 01. Oktober. Der Freistaat Bayern will laut einem Bericht des Merkur in jedem Einzelfall über eine Entschädigung entscheiden.