Nach zwei Jahren Pandemie mit Lockdown, Home Schooling und geschlossenen Sportvereinen zieht es wieder viele Familien nach draußen. Die aktuellen Temperaturen laden zu Wanderungen in den Bergen ein. Der Deutsche Alpenverein (DAV) hat für das verlängerte Wochenenden nun nützliche Tipps für Familienwanderungen.
Vorbereitung ist alles
Wie bei jeder Wanderung ist die Tourenplanung zu Beginn am wichtigsten. Dabei sollten Eltern auch auf die Wünsche und Vorschläge der Kinder eingehen und mit einplanen. Eine flexible Planung ist am besten, um auf die Witterung und Kondition der einzelnen Wanderer eingehen zu können. Selbstverständlich sollte auch darauf geachtet werden, ausreichend zu trinken und ab und zu einen Snack einzunehmen.
Sicherheit geht vor
Durch eine gute Planung lassen sich viele Gefahren vermeiden. Doch auch am Berg sollte man auf die Kinder ein Auge haben. Wie Catherine Wirth vom DAV erklärt, haben Kinder oft noch keinen Blick für Gefahrensituationen. Um die Jüngsten in der Wandergruppe sicher über beziehungsweise auf den Berg zu bringen, hat Wirth folgende Tipps:
- Kinder jederzeit im Blick behalten und nur bei übersichtlichen Wegstrecken vorausgehen lassen.
- Gegenden mit erhöhter Steinschlaggefahr und extreme Wetterverhältnisse, wie Gewitter, unbedingt meiden.
- Beim Aufstieg hinter dem Kind bleiben, um Ausrutscher abzufangen oder Hilfestellung zu leisten.
- Bei Rutsch- und Sturzgefahr beim Abstieg am besten das Kind an die Hand nehmen oder mit einem Kletterseil absichern.
- Bei der Ausrüstung darauf achten, dass auch Ersatzkleidung mit eingepackt ist. Also zusätzliche Jacken, Pullis, Ersatzunterwäsche. Auch Sonnenschutz und Sonnenbrille sollte mit im Rucksack sein.
DAV-Familiengruppen
Seit über 30 Jahren betreuen über 1.200 Familiengruppenleiter und -leiterinnen unerfahrene Familien bei Wanderungen. "Unsere Familiengruppen vermitteln Wissen und Sicherheit für das Unterwegssein in der Natur und im Gebirge", erklärt Catherine Wirth auf der Website des DAV. Außerdem vernetzt der DAV so die Familien und ermöglicht Kindern ihren Bewegungsdrang und Unternehmerlust auszuleben. Außerdem erhalten Familien umfassenden Versicherungsschutz. Auch erhalten Familien über eine Mitgliedschaft günstigeren Eintritt in Kletterhallen und bei Hüttenübernachtungen.
Mikroabenteuer vor der Haustür
Wer nicht die Möglichkeit hat, in die Berge zu fahren, der kann auch die Natur vor der Haustür erleben. In erster Linie soll es laut Wirth darum gehen, dass Kinder die Natur begreifen. Durch eine Übernachtung auf dem Balkon, dem Bau eines Waldsofas oder der Herstellung von Gänseblümchen-Pralinen sollen die Kinder die reale Welt erschließen. Das macht sie dann Wirth zufolge auch optimistischer, selbstbewusster und belastbarer.