Seit heute (Montag) gibt es in England fast keine Corona-Maßnahmen mehr. Unter anderem ist in England die Maskenpflicht aufgehoben. Auch die Abstandsregeln wurden abgeschafft. Außerdem dürfen Clubs und Diskotheken wieder mit voller Kapazität öffnen. Auch Theater und Stadien dürfen voll besetzt werden. Bei privaten Treffen gelten keine Kontaktbeschränkungen mehr. In Wales und Schottland bleiben die bisherigen Einschränkungen jedoch weiter bestehen.
Hohe Infektionszahlen, wenige Todesfälle
Die Entscheidung von Premierminister Boris Johnson hat auch für viel Kritik gesorgt. Denn die Infektionszahlen steigen schon jetzt an. Am Montag liegt die 7-Tage-Inzidenz im Vereinigten Königreich (England, Schottland, Wales und Nordirland) laut Zahlen der John-Hopkins-Universität bei über 460. Zum Teil werden täglich über 50.000 Neuinfektionen gemeldet. Epidemiologen gehen davon aus, dass sich die Zahl der Neuinfektionen bald auf 100.000 oder noch mehr steigen könnte. Obwohl die Infektionszahlen in England steigen, liegt die Zahl der Todesfälle weiterhin auf niedrigem Niveau. Das berichtet unter anderem das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
68 Prozent der Erwachsenen zweifach geimpft
Johnson rechtfertigt seine Entscheidung mit der hohen Impfquote im Land. Gleichzeitig appelliert er an die Eigenverantwortung der Menschen. In England haben laut einem Bericht des Spiegels bereits 88 Prozent der Erwachsenen ihre Erstimpfung erhalten. Knapp 68 Prozent sind demnach bereits zwei Mal geimpft.
Viele Infizierte, viele Menschen in Quarantäne
Johnson befindet sich aktuell in Quarantäne, nachdem Gesundheitsminister Sajid Javid trotz zweifacher Impfung an Corona erkrankte. So wie Johnson geht es aktuell vielen Engländern. Nach Angaben der Tagesschau mussten allein in der ersten Juli-Woche mehr als 500.000 Menschen in England und Wales in Quarantäne, weil sie Kontakt zu einem positiven Fall hatten.
Druck wurde zu hoch: Boris Johnson geht jetzt doch in Quarantäne