Startseite
Icon Pfeil nach unten
Unterhaltung
Icon Pfeil nach unten

"Emilia Pérez" oder "Konklave"? - Spannung bei den Oscars

Hollywood-Event

Countdown zu den Oscars 2025: Das sind die diesjährigen Favoriten

    • |
    • |
    Am Sonntag werden die Oscars verliehen. Dieses Mal gibt es viele Favoriten und auch deutsche Talente sind im Rennen.
    Am Sonntag werden die Oscars verliehen. Dieses Mal gibt es viele Favoriten und auch deutsche Talente sind im Rennen. Foto: picture alliance/dpa/AP | John Locher

    Los Angeles (dpa) - Thriller, Filmmusicals, Horror, Dramen und Science-Fiction: Bei den Oscars konkurriert eine bunte Mischung um den Spitzenpreis als bester Film. Auch eine ganze Reihe Talente und Produktionen aus Deutschland könnten bei der Trophäengala am 2. März Gold holen. Das sollte man über die 97. Academy Awards wissen:

    Hollywoods größte Nacht

    Hollywoods wichtigste Filmpreise werden am Sonntagabend zum 97. Mal verliehen. Die Oscar-Gala im Dolby Theatre findet planmäßig statt - trotz der verheerenden Großfeuer, die im Januar Los Angeles heimsuchten, mit mindestens 29 Todesopfern und ganzen Wohnvierteln in Schutt und Asche. Wegen der Brandkatastrophe waren die Oscar-Nominierungen zweimal verschoben worden, aber an der Trophäen-Show am 2. März wollte die Filmakademie festhalten.

    Nach dem Defilee der Stars auf dem roten Teppich soll die Preisverleihung in 23 Kategorien um 16.00 Uhr Ortszeit (01.00 MEZ in der Nacht zum Montag, 3.3.) beginnen. Der US-Comedian Conan O'Brien (61) steht zum ersten Mal als Moderator auf der Oscar-Bühne. Viermal in Folge hatte zuletzt Jimmy Kimmel durch die Show geführt.

    Wo kann man in Deutschland die Gala schauen?

    Wer dabei sein will, muss sich die Nacht um die Ohren schlagen. ProSieben überträgt die Verleihung der Academy Awards live aus Los Angeles - schon zum 27. Mal. Vom roten Teppich moderiert wieder Steven Gätjen. Der Sender steigt ab 23.45 Uhr am Sonntag deutscher Zeit ein. Die hauseigene Streamingplattform Joyn des Fernsehkonzerns ProSiebenSat.1 ist schon ab 22.30 Uhr am Red Carpet und bei der anschließenden Show dabei.

    Neben ProSieben und Joyn zeigt erstmals auch Disney+ die Oscar-Show in Deutschland. Der Streamingdienst überträgt mit Beginn der Gala in Los Angeles ab 01.00 Uhr live in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

    Wer ist nominiert?

    Rein zahlenmäßig liegen bei der 97. Oscarvergabe der Musical-Thriller "Emilia Pérez", das Drama "Der Brutalist" und das Musical "Wicked" vorn. Die französische Produktion "Emilia Pérez" wurde 13 Mal nominiert, "Der Brutalist" und "Wicked" jeweils 10 Mal. Mit je acht Gewinnchancen folgen der Vatikan-Thriller "Konklave" und das Bob-Dylan-Biopic "Like A Complete Unknown". Hier die Nominierten in den wichtigsten Kategorien, auch als "Big Five" bekannt:

    Bester Film:

    • Anora – Produktion: Alex Coco, Samantha Quan, Sean Baker
    • The Brutalist – Produktion: Brady Corbet, D. J. Gugenheim, Brian Young, Andrew Morrison, Nick Gordon
    • Dune: Part Two – Produktion: Mary Parent, Cale Boyter, Tanya Lapointe, Denis Villeneuve
    • Emilia Pérez – Produktion: Pascal Caucheteux, Jacques Audiard
    • Für immer hier (Ainda estou aqui / I’m Still Here) – Produktion: Maria Carlota Bruno, Rodrigo Teixeira
    • Konklave – Produktion: Tessa Ross, Juliette Howell und Michael A. Jackman
    • Like A Complete Unknown – Produktion: Fred Berger, James Mangold, Alex Heineman
    • Nickel Boys – Produktion: Dede Gardner, Jeremy Kleiner, Joslyn Barnes
    • The Substance – Produktion: Coralie Fargeat, Tim Bevan, Eric Fellner
    • Wicked – Produktion: Marc Platt

    Beste Regie: 

    • Jacques Audiard – Emilia Pérez
    • Sean Baker – Anora
    • Brady Corbet – Der Brutalist (The Brutalist)
    • Coralie Fargeat – The Substance
    • James Mangold – Like A Complete Unknown (A Complete Unknown)

    Bestes Original-Drehbuch:

    • Sean Baker – Anora
    • Moritz Binder, Tim Fehlbaum; Alex David (Co-Autor) – September 5
    • Brady Corbet, Mona Fastvold – Der Brutalist (The Brutalist)
    • Jesse Eisenberg – A Real Pain
    • Coralie Fargeat – The Substance

    Bester Hauptdarsteller: 

    • Adrien Brody – Der Brutalist (The Brutalist)
    • Timothée Chalamet – Like A Complete Unknown (A Complete Unknown)
    • Colman Domingo – Sing Sing
    • Ralph Fiennes – Konklave (Conclave)
    • Sebastian Stan – The Apprentice – The Trump Story (The Apprentice)

    Beste Hauptdarstellerin:

    • Cynthia Erivo – Wicked
    • Karla Sofía Gascón – Emilia Pérez
    • Mikey Madison – Anora
    • Demi Moore – The Substance
    • Fernanda Torres – Für immer hier (Ainda estou aqui / I’m Still Here)

    Welche deutschen Talente haben Chancen?

    Das Drama "Die Saat des heiligen Feigenbaums" des in Hamburg lebenden iranischen Regisseurs Mohammad Rasoulof tritt für Deutschland in der Sparte International Feature Film an. Der heimlich gedrehte Film handelt von den Massenprotesten im Iran nach dem Tod der jungen Kurdin Jina Mahsa Amini im September 2022. Der Film wurde hauptsächlich in Deutschland produziert und konnte daher für das Land ins Rennen gehen.

    Der Film "Konklave" des in Wolfsburg geborenen Regisseurs Edward Berger - um Intrigen bei der Wahl eines Papstes - ist einer von zehn Anwärtern in der Topsparte "Bester Film". Dazu kommen sieben weitere Nominierungen, etwa für die Filmmusik des Düsseldorfers Volker Bertelmann und das Kostümdesign der gebürtigen Münchnerin Lisy Christl. 

    Auch die deutsche Produktion "September 5" über das Olympia-Attentat 1972 in München hat Chancen auf einen Oscar. Regisseur und Autor Tim Fehlbaum, Drehbuchautor Moritz Binder und Co-Autor Alex David sind für das beste Original-Drehbuch nominiert. Leonie Benesch ("Das Lehrerzimmer") hat in dem Film eine starke Rolle als Dolmetscherin.

    Zwei Oscars hat der deutsche Spezialeffekte-Künstler Gerd Nefzer schon - für "Blade Runner 2049" und "Dune: Part One". Der 59-jährige Schwabe sollte wieder eine Dankesrede parat haben. Für seine Mitarbeit an "Dune: Part Two" gilt er als Oscar-Favorit. Erst kürzlich holten er und sein Team in London die Bafta-Trophäe für die Besten Visuellen Spezialeffekte. 

    Viele Favoriten - Spannung bis zum Ende

    Seit Monaten werden Filmpreise vergeben, viele gelten als Vorboten für die Oscars. So setzt die Branche auf Golden-Globe-Gewinnerin Demi Moore (62) mit ihrer spektakulären Darbietung einer nach Jugend lechzenden Schauspielerin in dem Horror-Thriller "The Substance".

    Lange war auch die Spanierin Karla Sofía Gascón Favoritin, die in "Emilia Pérez" einen mexikanischen Kartellboss spielt, der sein Geschlecht zur Frau angleichen lässt. Sie ist als erste Transfrau für den Oscar als Beste Hauptdarstellerin nominiert. Doch dann kamen frühere Tweets von Gascón ans Licht, die Rassismus, Islamfeindlichkeit und bösartige Kritik an Kolleginnen enthielten - statt im Rampenlicht steht sie nun in der Kritik.

    Bei den Männern haben Globe-Preisträger Adrien Brody (als Holocaust-Überlebender in "The Brutalist") und Timothée Chalamet (als junger Bob Dylan in "A Complete Unknown") gute Karten. Zu den Regie-Favoriten zählt US-Regisseur Sean Baker mit seiner temporeichen Tragikomödie "Anora" um eine selbstbewusste Sexarbeiterin (Mikey Madison), die sich in einen russischen Oligarchen-Sohn verliebt.

    Stars und Glamour bei der Gala

    Die Oscar-Verleiher stimmen mit großen Namen auf die Show ein. Als Presenter und Helfer sollen unter anderem Selena Gomez, Lily-Rose Depp, Oprah Winfrey, Halle Berry, Penélope Cruz, Scarlett Johansson und Willem Dafoe auf der Bühne stehen. Ebenfalls als Trophäen-Verteiler dabei sind die Gewinner der Oscars als beste Haupt- und Nebendarsteller von 2024 - Emma Stone, Cillian Murphy, Robert Downey Jr. und Da'Vine Joy Randolph.

    Was soll diesmal anders sein? 

    Die verheerenden Flächenbrände im Januar haben der Filmmetropole stark zugesetzt. Bei der Grammy-Verleihung Anfang Februar erinnerten Künstler an die Opfer, es wurde zu Spenden aufgerufen. Auch die Oscar-Show solle dafür genutzt werden, die Film-Community zu unterstützen und den Feuerwehrleuten und Helfern Tribut zu zollen, teilte die Academy mit. Sie wollten Los Angeles als "die Stadt der Träume" würdigen und ihre Schönheit und Resilienz herausstellen. Wie genau, das bleibt wohl bis zum 2. März unter Verschluss.

    Mit einer Tradition wollen die Veranstalter diesmal brechen. Es wird keine Live-Darbietungen der nominierten Songs geben. Stattdessen sollten die Songschreiber durch "persönliche Reflexionen" ihre Geschichten und Inspirationen teilen, hieß es vorab. Eine Oscar-Show ohne Song-Nummern? Man darf gespannt sein.

    Vor den Oscars: Die Gewinner der SAG-Awards

    Die Oscars gelten als einer der Höhepunkte der Award-Saison. Im Vorfeld werden in der Filmbranche allerdings weitere wichtige Preise verliehen, darunter auch die SAG-Awards. Bei dem wichtigen Schauspielpreis wurden unter anderem Demi Moore und Timothée Chalamet ausgezeichnet. 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden