Elmar Wepper ist tot. Der bekannte Schauspieler wurde 79 Jahre alt. Wepper, ein gebürtiger Augsburger, wuchs in München auf, wo er mit 14 Jahren erstmals Theater spielte.
Und er wurde Synchronsprecher. Er sprach in der US-amerikanischen Jugendserie "Fury", später in Kinofilmen als deutsche Stimme von Mel Gibson. Als Berufung empfand er das Schauspielern zunächst aber nicht. Er studierte lieber - Theaterwissenschaften und Germanistik.
Doch 1974 wechselte sein Bruder Fritz zur späteren Kultserie "Derrick" mit Horst Tappert, seine bisherige Rolle in der Krimi-Reihe "Der Kommissar" mit Erik Ode wurde frei. Elmar Wepper ergriff die Chance und wurde Odes neuer Assistent. Seitdem war er regelmäßig zu sehen, in Filmen ebenso wie in Serien, etwa in "Der Alte", "Polizeinspektion 1", "Irgendwie und sowieso" oder in "Zwei Münchner in Hamburg" mit Uschi Glas. Hin und wieder drehten die Brüder Fritz und Elmar Wepper auch gemeinsam - wie in der Komödie "Drei unter einer Decke".

Wepper stand lange für solide TV-Unterhaltung. 2008 dann Doris Dörries Kinofilm "Kirschblüten - Hanami": Wepper spielte darin Rudi, der mit einer Reise nach Japan die Träume seiner verstorbenen Frau erfüllen will. Statt leichter TV-Komödie bewegendes Drama - ein Genrewechsel, der den Schauspieler für weitere anspruchsvolle Filmcharaktere empfahl. "Natürlich freut es mich, dass in meinen späten Jahren das Rollenangebot interessanter geworden ist. Vielleicht traut man mir nach "Hanami" mehr zu", mutmaßte Wepper, der verheiratet war und einen Sohn hatte, damals.
Trauer um Schauspieler Elmar Wepper
Für Doris Dörrie stand Wepper später wieder vor der Kamera, in "Kirschblüten & Dämonen", der Fortsetzung ihres gemeinsamen Erfolgs. Wepper war darin wieder Rudi, der wie seine Frau mittlerweile tot ist. Beide erscheinen ihrem Sohn Karl nun als Geister. Regisseurin Dörrie schwärmte von den Dreharbeiten mit Wepper: "Ein vollkommen furchtloser und hingebungsvoller Schauspieler mit großem Herz und riesigem Können, der durch nichts aus der Ruhe zu bringen war".

Ruhe liebte Wepper auch privat. Seit 2004 war er verheiratet. Er werkelte gerne im Garten, ging spazieren oder spielte Golf. Und er kochte, wie er mit seinem Freund Koch Alfons Schuhbeck in dessen Kochsendung "Schuhbecks" Fernsehen bewies. Auch mit dem Kabarettisten Ottfried Fischer verband ihn viel: "Er gehört zu den Ersten unter den Kollegen in Sachen Freundschaft und Hilfsbereitschaft, ein Wunder an Höflichkeit, Charme und Sensibilität", schrieb Fischer in seiner Autobiografie. "Wenn wir uns sehen, ist es immer ein bisschen so, wie wenn sich Geschwister nach langer Zeit wieder treffen."
Elmar Wepper ist gestorben
So richtig zurück zog sich Wepper aber auch im hohen Alter nicht. Zuletzt stand er für ein Remake des Spielfilm-Klassikers „Gefundenes Fressen“ vor der Kamera. Die Dreharbeiten begannen erst im Sommer in München. Elmar Wepper wurde 79 Jahre alt. (mit dpa)
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