Fast sein ganzes Leben lang soll ein achtjähriges Mädchen in Attendorn (Nordrhein-Westfahlen) im Haus der Großeltern festgehalten worden sein. Die Staatsanwaltschaft Siegen ermittelt jetzt gegen die Mutter und die Großeltern des Kindes. Das Jugendamt hatte das Mädchen laut Medienberichten bereits im September befreit.
Des Lebens beraubt
Weder für den Kindergarten, die Schule oder zum Spielen durfte das Mädchen das Haus der Großeltern verlassen. Insgesamt sieben Jahre lang soll die mittlerweile Achtjährige im Haus festgehalten worden sein. Fast sein ganzes Leben. Nicht einmal den Nachbarn ist etwas aufgefallen.
Umzug nach Italien gelogen
Im Jahr 2015 hatte die Mutter gegenüber den Behörden behauptet, mit ihrer Tochter nach Italien gezogen zu sein. Medienberichten zufolge erhielt das Jugendamt dann Hinweise, dass sich das Kind noch in Deutschland mit seiner Mutter aufhalten würde. Bei den italienischen Behörden waren die Mutter und das Kind nicht gemeldet. Per Gerichtsbeschluss durchsuchte das Jugendamt dann gemeinsam mit der Polizei im September das Haus der Großeltern. Dabei entdeckten sie das Mädchen.
Motiv unklar
Laut Staatsanwaltschaft lägen keine Hinweise auf Missbrauch oder Misshandlung bei dem Mädchen vor. Die Achtjährige ist inzwischen bei einer Pflegefamilie untergekommen. Warum das Kind über Jahre gefangen gehalten worden ist, ist noch unklar. Die Großeltern und die Mutter schweigen zu den Vorwürfen.