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"Drohender Beitragstsunami" durch Ukraine-Krieg: Krankenkassen fehlt viel Geld

Mögliches Defizit von 25 Milliarden Euro

"Drohender Beitragstsunami" durch Ukraine-Krieg: Krankenkassen fehlt viel Geld

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    Die Beiträge für die gesetzliche Krankenversicherung könnten 2023 in die Höhe schnellen. (Symbolbild)
    Die Beiträge für die gesetzliche Krankenversicherung könnten 2023 in die Höhe schnellen. (Symbolbild) Foto: IMAGO / Steinach

    Der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) fehlt wohl mehr Geld als bisher gedacht. Berechnungen des Instituts für Gesundheitsökonomik (IfG) nach könnte eine Finanzlücke von 25 Milliarden Euro bevorstehen. Versicherte müssen deshalb möglicherweise mit enormen Beitragserhöhungen rechnen. Der Vorstandsvorsitzende der DAK fürchtet einen massiven "Beitragstsunami" und fordert von Gesundheitsminister Lauterbach eine Reaktion.

    Hohe Beiträge wegen Ukraine-Krieg

    Bisher gingen Experten von einer Finanzlücke in Höhe von 17 Milliarden Euro aus. Doch dabei waren laut IfG-Chef Günther Neubauer der Ukraine-Krieg und seine Folgen noch nicht einkalkuliert. Wie die "Bild" auf der Grundlage von Berechnungen der IfG berichtet, könnte es nun sogar ein Defizit von 25 Milliarden Euro geben. "Die Inflation lässt in Praxen und Kliniken die Ausgaben steigen, während die Aussichten für den Arbeitsmarkt im Herbst eher schlecht sind", sagte Neubauer.

    Lauterbach muss Handeln

    Sollte es zu einer so großen Finanzlücke kommen und würde dieses Defizit nur durch steigende Beiträge ins Gleichgewicht gebracht werden, wäre das Ergebnis laut dem "Spiegel" , dass die Beiträge für Spitzenverdiener um bis zu 537,02 Euro für Durchschnittsverdiener und 455,16 Euro erhöht werden - Und das netto pro Jahr. Deshalb fordert Andreas Storm, der Vorsitzende der DAK, Gesundheitsminister Karl Lauterbach zum Handeln auf: "Lauterbach muss jetzt gemeinsam mit dem Bundesfinanzminister den 70 Millionen Versicherten die Frage beantworten, ob und wie er den drohenden Beitragstsunami noch verhindern will", so Storm.

    Gesetzentwurf lässt schon seit Monaten auf sich warten

    Der Gesetzentwurf zur Stabilisierung der Finanzen in der Branche ist bereits seit drei Monaten fällig. Wird er nicht vor der Sommerpause vorgelegt, bleibt wohl keine Zeit mehr bis zur Haushaltsaufstellung der Krankenkassen im Herbst. Lauterbach hatte aufgrund der drohenden Milliardenlücke schon im Vorfeld die Mitglieder der gesetzlichen Krankenkasse darauf vorbereitet, dass die Beiträge 2023 steigen werden.

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