Der Winter in Deutschland soll heuer vergleichsweise mild werden. Das haben nicht nur Modellrechnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ergeben, sondern auch Modelle anderer nationaler Wetterdienste. Das gibt der DWD jetzt bekannt.
Mitteltemperatur von mindestens 2 Grad Celsius
Wenn die Berechnungen des Deutschen Wetterdienstes eintreten, könnte die Mitteltemperatur von Dezember bis Februar 2023 mindestens 2 Grad Celsius erreichen. Damit würde der Winter 2023 zu den 33 Prozent der mildesten Winter zwischen 1991 und 2020 gehören, so der DWD. Denn das vieljährige Mittel dieser Referenzperiode liegt bei 1,4 °C. Auch Modelle anderer nationaler Wetterdienste wie des britischen "Met Office" oder von "Meteo France" gehen laut DWD von einem etwas zu milden Winter in Deutschland aus. „Die Winterprognose des Deutschen Wetterdienstes ist für alle Energieverbraucher eine gute Nachricht", meint Tobias Fuchs, Vorstand Klima und Umwelt des nationalen Wetterdienstes. "Wir erwarten einen vergleichsweise milden Winter. Sollte das Modell recht behalten, können wir dadurch Heizenergie einsparen.“
Auch bei milden Temperaturen Energie sparen
Die aktuelle Klimavorhersage verfolgt auch die Bundesnetzagentur aufmerksam. „Ein vergleichsweise milder Winter könnte uns dabei helfen, die notwendigen Einsparungen von mindestens 20 Prozent beim Gasverbrauch auch in den kommenden Monaten durchzuhalten", sagt Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur. "Denn wir haben zwar dank der vollen Gasspeicher eine gute Ausgangslage, dürfen aber jetzt nicht nachlassen. Schon ein paar kalte Tage können ausreichen, dass der Verbrauch steigt und die Speicher sich schnell wieder leeren. Es nützt nichts – Sparsamkeit ist auch bei milderen Temperaturen das Gebot der Stunde.“
Es kann auch ungewöhnlich kalte Tage geben
Auch wenn die aktuellen Prognosen des DWD für den kommenden Winter durchschnittlich eher milde Bedingungen vorhersagen, kann es trotzdem sein, dass es an einzelnen Tagen oder Wochen ungewöhnlich kalt werden wird, betont der DWD.
Nicht so verlässlich wie eine Wettervorhersage
Die aktuelle Winterprognose basiert auf saisonalen Klimavorhersagen des DWD, die er gemeinsam mit der Universität Hamburg und dem Max-Planck-Institut für Meteorologie entwickelt hat. Das Modellsystem berücksichtigt die Wechselwirkungen der Atmosphäre mit trägeren Komponenten des Klimasystems, wie dem Ozean, dem Meereis oder der Landoberfläche. Das erst macht eine Vorhersage über einen längeren Zeitraum möglich. Da einzelne Klimavorhersagen für die kommenden Wochen oder Monate sind laut DWD mit großen Unsicherheiten verbunden. Deshalb berechnet er nach eigenen Angaben monatlich 50 leicht unterschiedliche Klimasimulationen, um diese Unsicherheiten erfassen zu können. Insgesamt ist eine saisonale Klimavorhersage aber nicht so verlässlich wie eine Wettervorhersage.